Der Sommer ist in vollem Gange und vor allem in heißen Nächten ist es verlockend, nackt zu schlafen. Angeblich soll es ja auch einige Vorteile mit sich bringen und eigentlich ist es ja auch das Natürlichste der Welt. Aber wenn man es sich erst einmal bewusst vornimmt, nackt zu schlafen, dann ist das schon ein komisches Gefühl.

Wir in der miss-Redaktion wollten auf jeden Fall wissen, ob man nackt wirklich besser schläft und was genau dahinter steckt und haben uns vorgenommen, eine Nacht als Nackibatzis zu schlafen. Unsere Erfahrungen wollen wir euch da natürlich nicht vorenthalten. Aber zuerst einmal die Gründe, warum es überhaupt so gesund sein soll, nackt zu schlafen.

Nackt schlafen: Darum soll es so gesund sein

1. Schlafstörungen adé

Eine Studie des “Netherlands Institute for Neuroscience” lieferte im Jahr 2008 den wissenschaftlichen Beweis, dass durch hüllenloses Schlafen die natürliche Temperaturregulation des Körpers aktiviert wird. Während der Schlafstunden verringert der Organismus seine Temperatur um etwa ein halbes Grad Celsius. Wenn wir nachts einen Pyjama tragen, kann dieser natürliche Regulationsprozess gestört werden. Und das kann wiederum zu einem unruhigen Schlaf führen. 

2. Glücklichere Beziehungen

Happy time! Menschen die nachts auf Textilien aller Art verzichten, führen glücklichere Beziehungen. Eine von dem amerikanischen Unternehmen “Cotton USA” in Auftrag gegebene Studie unter 1.000 Briten belegt, dass Nacktschläfer sich in ihrer Partnerschaft wohler und ihrem Schatz emotional näher fühlen.

3. Natürliches Anti-Aging

Mit der Anti-Pyjama-Methode zum Anti-Aging-Effekt: Diese erstaunliche Erkenntnis brachte eine im Fachmagazin “Sleep” publizierte Studie ans Licht. Bedeutet konkret: Je kühler es unter der Bettdecke ist, desto eher wird die Produktion von Melatonin, einem Hormon das unseren Tag-Nacht-Rhythmus steuert, sowie von Wachstums- und Anti-Aging-Hormonen angeregt.

4. Hygienisch und gesund

Nackt zu schlafen ist nicht nur wunderbar befreiend, sondern bringt auch einen Vorteil für unsere Haut mit. Wenn wir keinen Pyjama tragen, schwitzen wir nachts weniger, vor allem in den intimen Körperzonen. Dadurch wird Bakterien und Pilzen der Nährboden entzogen. Nackt schlafen ist also hygienischer.

Nackt schlafen: Das sagt die miss-Redaktion

Laura: „Ich schlafe öfters mal komplett nackt, vor allem im Sommer, wenn es einfach unglaublich heiß ist. Am Anfang war es etwas komisch, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Auch die letzte Nacht habe ich tief und fest geschlafen, tatsächlich ein wenig tiefer, als mit Pyjama. Allerdings weiß ich nicht, ob es einfach daran lag, dass ich hundemüde war. Aber interessant war, dass ich weder geschwitzt oder noch gefroren habe und das, obwohl ich mein Schlafzimmer im Winter nie heize. Mit Pyjama geht es mir oft so, dass ich nachts aufwache, weil mir viel zu heiß ist und ich mir erstmal eine dünnere Decke holen muss. Ich werde also gerne auch in Zukunft immer mal wieder nackt schlafen.“

Lisa: „Ich habe hin und wieder schon mal nackt geschlafen, aber mir nie bewusst Gedanken darüber gemacht, ob das denn auch Auswirkungen auf meinen Schlaf hat. Nach heute Nacht muss ich aber sagen, ich hab tatsächlich tiefer geschlafen, als sonst – und ich bin auch schneller eingeschlafen. Natürlich kann das auch damit zusammenhängen, dass ich später als sonst ins Bett gegangen bin und einfach sehr müde war. Und vielleicht haben auch die vielen positiven Dinge, die ich im Vorfeld übers Nacktschlafen gelesen habe, ausgelöst, dass ich mich am Morgen danach besser gefühlt habe. Angenehm war es aber definitiv. Keine lästige Pyjamahose, die zwickt und kein nerviges Oberteil, das verrutscht oder sich beim Liegen oft unangenehm anfühlt. So ganz ohne Kleidung zu schlafen, fühlt sich irgendwie befreiend an. Mein Fazit: Ab jetzt gerne öfter!“

Clara: „Nackt Schlafen war für mich eine ziemliche Albtraum-Vorstellung. Immerhin schwitzt man dann nicht den Pyjama, sondern sein ganzes Bettzeug voll – und ich hasse Bettzeug wechseln! Dennoch habe ich mich bereit erklärt, bei unserem Versuch mitzumachen, immerhin soll das Ganze ja auch unfassbar gesund sein. Obwohl man nichts anhat, soll einem sogar wärmer sein als normalerweise. Nachdem mir generell immer kalt ist, klang schon dieser Punkt ausreichend überzeugend. Gemerkt habe ich davon allerdings nicht das Geringste. Wie ich mich nackt unter meiner Decke wirklich gefühlt habe? Tatsächlich einfach nur nackt. Zusätzlich ist es super unangenehm, in der Früh aufzustehen und sich erst mal ein Shirt anziehen zu müssen, weil nackt Kaffeetrinken einfach nicht cool ist. Für mich war das nackte Schlafen also nichts, Vorteile hin oder her.“

Katharina: „Ich weiß nicht, wann ich mich das letzte Mal bewusst dazu entschieden habe, nackt zu schlafen. So bewusst wie in der vergangenen Nacht vermutlich noch nie. Etwas seltsam fühlt sich das ja schon an, den ganzen Abend im gemütlich-flauschigen Pyjama zu verbringen und sich dann splitterfasernackt auszuziehen um ins Bett zu legen. Der Wohlfühl-Moment stellt sich bei mir jedenfalls nicht ein, die ganze Nacht nicht. Ich wälze mich im Bett hin und her und fühle mich: unwohl. Seltsamerweise kommt es mir vor, als wäre mir wärmer als sonst und ich würde mehr schwitzen. Sobald ich die Decke weglege, ist mit allerdings sofort eiskalt. Also wieder einkuscheln. Meine Oberschenkel kleben aneinander und ich überlege um 1:30 Uhr zum ersten Mal, das Experiment abzubrechen. Als ich in der Nacht aufstehen möchte, um mir ein Glas Wasser aus der Küche zu holen, fröstelt es mich. Angenehm ist für mich jedenfalls etwas anderes. Auch als der Wecker klingelt und ich ins Bad gehe, fühlt sich das so nackt für mich nicht nach sanftem Start in den Tag, sondern nach qualvollem Fußmarsch am Weg in die Hölle an. Fazit: Von nun an wird nur noch spontan und nicht mehr geplant nackt geschlafen.“