Nicht einmal eine Woche ist es her, dass Beyoncé ihr neues Album „Renaissance“ veröffentlicht hat, da kommt auch schon der erste Rückschlag. Denn online bekommt die Sängerin viel Kritik für die Verwendung eines diskriminierenden Begriffes.

Jetzt zieht die Sängerin offenbar Konsequenzen.

Beyoncé. Kritik für Song „Heated“

Seit 29. Juli wird Beyoncés neues Album „Renaissance“ online gefeiert und dominiert derzeit so einige Charts und Playlists. Doch ein Song – „Heated“ – sorgt jetzt auch für negative Aufmerksamkeit. Denn darin singt sie „Sp*zzing on that ass, sp*z on that ass/ Fan me quick, girl, I need my glass.“

Für viele Fans ist eben diese Zeile ein absolutes No Go. Denn „sp*zz“ wird im Englischen – insbesondere in Großbritannien – auch als eine abwertende und diskriminierende Beleidigung gegenüber Menschen mit Behinderung verwendet. Personen, die eine Spastik haben werden dadurch beleidigt. Dass ausgerechnet ein Superstar wie Beyoncé dem Begriff eine Bühne gibt, ist dementsprechend enttäuschend und verletzend für viele. „Die Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen sind kein Futter für Songtexte“, schreibt etwa Scope, eine britische gemeinnützige Organisation für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.

Debatte um diskriminierenden Ausdruck bereits bei Lizzo

Wer jetzt gerade ein Déjà-Vu erlebt, liegt übrigens gar nicht so falsch. Denn erst vor wenigen Wochen gab es eine ähnliche Kontroverse rund um Lizzos Song „Grrrls“. Darin sang Lizzo ursprünglich: „Hold my bag, bitch (girls)/ Hold my bag/ Do you see this shit? I’ma sp*zz“. Nach ziemlich großer Aufregung änderte auch sie den Text und veröffentlichte eine neue Version des Songs, in dem es nun heißt: „Hold my bag, bitch/Hold my bag/Do you see this shit?/Hold me back”. Schon damals betonten viele Fans aber, dass das Wort auch unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Fans vermuteten, dass Lizzo einfach nicht Bescheid wusste und den Begriff als Synonym für „Ausflippen“ oder „Ausrasten“ verwendete.

In einem Statement entschuldigte sich die Sängerin auch für die Verwendung des Wortes und betonte: „Ich möchte niemals abwertende Sprache verbreiten.“ Als „fat black woman in America“ habe sie in ihrem Leben „viele hasserfüllte Worte“ gegen ihre eigene Person gehört; „also verstehe ich die Macht, die Worte haben können (ob absichtlich oder in meinem Fall unabsichtlich).“

Umso härter war es für viele dementsprechend, dass Beyoncé trotz der kürzlichen Debatte das Wort in ihrem Song ließ. „Es fühlt sich an wie ein Schlag ins Gesicht für mich, die Disability Community und den Fortschritt, den wir mit Lizzo zu erreichen versucht haben“, schreibt etwa die Aktivistin Hannah Diviney auf Twitter.

Beyoncé nimmt Song neu auf

Doch auch Beyoncé scheint jetzt auf den Shitstorm zu reagieren. Denn ein Vertreter erklärt gegenüber der „BBC“, dass der Begriff aus dem Song gestrichen und „ersetzt“ werde. Beyoncé wird „Heated“ also erneut aufnehmen und eine neue Version veröffentlichen; wann, ist noch nicht bekannt. Doch Beyoncés Sprecher betont eines: Auch wenn man auf die Aufregung reagiert, in den USA habe der Begriff eine andere Bedeutung.

Er stehe eben für „Ausrasten“ und „Ausflippen“; Beyoncé habe das Wort dementsprechend „nicht absichtlich in einer schädlichen Weise verwendet“. Von der Sängerin selbst gab es bisher übrigens noch kein Statement in den Sozialen Medien.