Heute ist Weltfrauentag. Es ist zwar schön, einen Tag zu haben, an dem die ganze Welt uns Frauen feiert. Viel lieber wäre es uns aber, wenn es diese Gender Gaps nicht mehr geben würde.

Der Weltfrauentag muss von uns so lange gefeiert werden, bis Frauen in allen Bereichen gleichberechtigt sind.

Gender Gaps und was sie bedeuten:

Hier ein kleiner Überblick.

1. Gender Pay Gap

Beim Gender Pay Gap handelt es sich um das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen. Österreich zählt europaweit immer noch zu den Ländern mit dem größten Lohnunterschied. Laut aktuellen Daten des Bundeskanzleramts liegt die Gehaltsdifferenz in Österreich bei 16,9 Prozent, was 62 Kalendertagen entspricht. Zum Vergleich: Der EU-Schnitt beträgt etwa 12,7 Prozent.

2. Gender Pension Gap

Frauen erhielten im Jahr 2023 in Österreich 40,55 Prozent weniger Pension als Männer. Der Equal Pension Day markiert den Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen bis Ende des Jahres. Im Jahr 2023 fiel dieser Tag auf den 4. August.

3. Gender Care Gap

Pflege von Angehörigen, Kindererziehung, den Haushalt schmeißen und so weiter: Der Großteil der unbezahlten Familienarbeit wird auch heute noch hauptsächlich von Frauen geleistet. Weshalb viele Frauen in Teilzeit arbeiten. Im Jahr 2022 lag die Teilzeitquote der Frauen laut Statistik Austria bei 50,7 Prozent; bei Männern waren es 12,6 Prozent. Das war der zweithöchste Wert nach den Niederlanden mit 64,1 Prozent und deutlich über dem EU-Durchschnitt von 29,1 Prozent.

4. Gender Data Gap

In der Wissenschaft und Wirtschaft wurden in der Vergangenheit kaum Daten zu Frauen erhoben. Das heißt, Studien wurden bisher fast ausschließlich mit männlichen Probanden durchgeführt. Daraus ergibt sich eine Datenlücke, die große Konsequenzen haben kann. Denn der Gender Data Gap betrifft auch Bereiche wie die Medikamentendosierung und Fahrzeugsicherheit. Zum Beispiel sind Crash-Test-Dummies männlichen Körpern nachempfunden. Welche Verletzungen weibliche Körper beispielsweise bei einem Unfall davontragen können, ergibt sich also aus den Tests nicht.

5. Gender Health Gap

Unser Gesundheitssystem orientiert sich zum Großteil an der männlichen Bevölkerung. So werden Medikamente hauptsächlich an Männern getestet. Dabei sind Hormonhaushalt, Stoffwechsel und Herz-Kreislauf-System bei Männern und Frauen unterschiedlich, sodass Medikamente bei den Geschlechtern unterschiedlich wirken. Frauen werden außerdem oft fehldiagnostiziert. Denn die Symptom-Kataloge in der Medizin konzentrieren sich auf den männlichen Körper. Aber manchmal weisen Frauen und Männer unterschiedliche Symptome bei gleicher Krankheit auf. Zudem sind Frauenkrankheiten sehr viel schlechter erforscht.

6. Gender Leadership Gap

Es gibt immer noch weniger Frauen in Führungspositionen als Männer. Laut dem von der Arbeiterkammer jährlich durchgeführten „Frauen.Management.Report“ liegt der Frauenanteil bei der Geschäftsführung der Top 200 Unternehmen in Österreich bei 14 Prozent. In den Aufsichtsräten der Top 200 Unternehmen stieg der Anteil seit 2018 von 22,4 Prozent zumindest auf 36,5 Prozent. Dennoch werden wichtige Positionen in der Wirtschaft immer noch hauptsächlich mit Männern besetzt.

7. Gender Orgasm Gap

Statistiken zeigen, dass Frauen beim Geschlechtsverkehr sehr viel seltener zum Höhepunkt kommen als Männer. Vor allem bei heterosexuellen Paaren sind gravierende Unterschiede zu beobachten. Während mehr als 90 Prozent der Männer beim Sex einen Orgasmus haben, sind es nur 65 Prozent bei den Frauen.