Die WHO ist auf der Suche nach einer neuen Bezeichnung für die Affenpocken. Damit reagiert man auf die Warnung von Fachleuten, die den Namen dieser sich ausbreitenden Viruserkrankung als diskriminierend ansehen.

Vorschläge dafür können aktuell online eingereicht werden.

Neuer Name für Affenpocken gesucht

Seitdem sich die Affenpocken, eine weitere Viruserkrankung, weltweit ausbreiten, ist es immer wieder zu Diskriminierungen gekommen. Besonders Affen und der Kontinent Afrika, mit dem die Tiere immer wieder assoziiert werden, stehen gerade unter Beschuss. Auch in Brasilien haben Menschen aus Angst unschuldige Affen attackiert. Das Virus könnten rein theoretisch zwar Tiere auf Menschen übertragen, doch Experten der WHO betonen, dass die jüngste Ausbreitung auf engen Kontakt zwischen Menschen zurückzuführen ist.

Fachleute fürchten jetzt, dass sich die Panik vor den Tieren mit einer weiteren Verbreitung der Affenpocken verstärkt. Daher sucht die Weltgesundheitsorganisation nun nach einer neuen, weitaus weniger stigmatisierenden Bezeichnung für die Krankheit. Laut einer Sprecherin der Organisation ist nun jeder Mensch dieser Welt dazu aufgerufen, einen neuen Namen für die Virusvariante zu finden. Vorschläge können online eingereicht werden. Dafür muss man sich hier registrieren.

Woher stammt der Name?

Ursprünglich entdeckte man die Affenpocken im Jahr 1958 bei Affen – das Virus kommt jedoch auch bei anderen Tieren vor. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die den seit 40 Jahren ausgerotteten Pocken zwar ähnlich, aber weitaus weniger gefährlich ist. Bei Menschen wurde diese Pockenvariante erstmals in den 1970er-Jahren in der Demokratischen Republik Kongo nachgewiesen. Bis dato hat sich die Krankheit vermehrt in west- und zentralafrikanischen Länder ausgebreitet. Doch seit Mai 2022 registrieren Gesundheitsbehörden immer mehr Fälle auch außerhalb Afrikas.

Erst im Juli hat die WHO daher auch einen weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. Typische Symptome der Viruserkrankung sind hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Übertragen wird die Pockenvariante durch engen Körper- sowie Hautkontakt.

Bereits letzte Woche hat die Weltgesundheitsorganisation bekannt gegeben, sich auf neue Bezeichnungen für die Affenpocken geeinigt zu haben. Bisher liefen die bekanntesten Varianten unter den Namen der Regionen, in denen sie auftraten. Etwa Kongobecken-Klade und Westafrika-Klade. Stattdessen möchte man nun römische Ziffern, wie Klade I oder Klade II nutzen, bis man durch die Onlineabstimmung einen vollkommen neuen Namen für die Viruserkrankung gefunden hat.