Da sowohl ein Dammriss, als auch ein Dammschnitt äußerst unangenehm sind und einen langen Heilungsprozess nach sich ziehen, liegt es im Interesse der Frau, diese medizinische Prozedur zu vermeiden. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht sich für eine Senkung der Dammschnittrate auf 5-10 Prozent aus. In diesem Prozentbereich liegen dann idealerweise nur mehr die Geburten, bei denen ein Schnitt aus medizinischer Sicht unabdingbar ist.

Ein Dammriss lässt sich im Vorfeld natürlich nicht zu hundert Prozent vermeiden. Es gibt allerdings ein paar Dinge, die man tun kann, um die Wahrscheinlichkeit des Einreißens zu vermindern.

Wie vermeide ich einen Dammriss?

Ganz wichtig: Massieren! Durch Massagen kann der Damm bereits während der Schwangerschaft auf die Herausforderungen der letzten Geburtsphase vorbereitet werden. Die schmale Hautpartie ist dem hohen Druck während des Geburtsvorganges nicht gewachsen. Bei 40 Prozent der gebärenden Mütter muss daher ein sogenannter Dammschnitt vorgenommen werden. Dabei wird das Gewebe vom behandelnden Arzt prophylaktisch durchtrennt, um einen unkontrollierten Riss des Damms zu vermeiden.

So funktioniert die Dammmassage

Durch die regelmäßige Dammmassage können Frauen ihren Damm dehnen und geschmeidig machen und so wiederum das Risiko einer Dammverletzung während der Geburt reduzieren.

Im Idealfall sollte man sechs bis acht Wochen vor dem Geburtstermin mit den Massageeinheiten beginnen. Wesentlich ist vor allem die regelmäßige Durchführung. Fünf bis zehn Minuten, zweimal täglich gelten als optimal. Legt man vor der Massage warme Kompressen auf oder führt die Massage in der Badewanne durch, so ist das Gewebe noch empfänglicher für die Dehnung.

Für die Massage selbst sucht man sich eine Position, in der man den Dammbereich gut erreichen kann. Man kann dafür entweder ein Bein auf den Rand der Badewanne stellen, sich in die Hocke begeben oder sich gestützt von einem großen Polster auf den Rücken legen und dabei die Beine zum Oberkörper ziehen.

Anschließend wird ein wenig Öl – am besten eignet sich Weizenkeimöl, Jojobaöl, Mandelöl aber auch hochwertiges Oliven- oder Distelöl – in den Händen erwärmt und der Damm sowie die inneren Schamlippen damit benetzt. Das Öl sollte gut in die Haut einmassiert werden. Nun gilt es, den Dammbereich vorsichtig zu dehnen. Dafür werden zu Beginn ein oder zwei Finger drei bis vier Zentimeter tief in die Scheide eingeführt. Durch Spreizen der Finger soll sanfter Druck Richtung After und nach außen aufgebaut werden. Sobald die Dehnung als unangenehm empfunden wird, muss sie noch ca. zwei Minuten beibehalten werden. Mit der Zeit gewöhnen sich Schwangere an dieses Gefühl. Je näher der Geburtstermin rückt, desto mehr Finger sollten zur Massage in die Vagina eingeführt werden.