Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die über Ostern geplanten Ruhetage zurückgenommen und sich für die entstandene Verunsicherung entschuldigt.

Sie bedauere den Fehler zutiefst.

Angela Merkel zieht Osterruhe zurück

„Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler“, sagte Bundeskanzlerin Merkel am Mittwoch in einem kurzen Statement nach einer überraschend anberaumten Video-Konferenz mit den 16 Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten. „Ich weiß, dass dieser gesamte Vorgang zusätzliche Verunsicherung auslöste. Das bedauere ich zutiefst. Dafür bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung“, fügte Merkel hinzu.

Geplanten Ruhetage nicht umsetzbar

Die Idee, die dritte Pandemiewelle mit zusätzlichen Maßnahmen wie Ruhetagen über Ostern stoppen zu wollen, sei nicht falsch, sondern von „besten Absichten“ geprägt gewesen, habe sich in der Kürze der Zeit aber nicht umsetzen lassen. Es habe zu viele offene Fragen wie Lohnfortzahlung und die Lage für Betriebe und Geschäfte gegeben, sagte Merkel.

Sie bedauere ihren Fehler umso mehr, als sich Deutschland in einer dritten Pandemiewelle befinde. Die Bund-Länder-Beschlüsse von Montag böten aber auch so einen guten Rahmen im Kampf gegen die Pandemie. „Ich bin zutiefst davon überzeugt: Wir werden das Virus gemeinsam besiegen.“ Der Weg sei hart und steinig, er sei von Erfolgen, aber auch von Fehlern und Rückschlägen gekennzeichnet. Das Virus werde aber langsam an Schrecken verlieren.

Handel begrüßt Rücknahme der Osterruhe: „Richtige Entscheidung“

Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßt unterdessen die Rücknahme der Osterruhe. „Es ist die richtige Entscheidung, die Osterruhe zurückzunehmen und dem Lebensmittelhandel so auch am Gründonnerstag die Öffnung zu ermöglichen“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. „In Zeiten von Corona muss es darum gehen, den Kundenandrang zu verteilen und nicht durch zusätzliche Schließungen für Schlangen vor den Geschäften zu sorgen.“ Auch für die Lebensmittellogistik hätten mit der kurzfristigen Anordnung der Osterruhe ernstzunehmende Probleme gedroht. „Mit dem heutigen Beschluss kehrt ein Stück Vernunft in die Corona-Politik zurück“, sagt Genth.

Unterdessen soll es nun auch in Österreich eine Osterruhe geben. Laut Informationen der APA haben sich Gesundheitsminister Rudolf Anschober und die Landeshauptleute von Niederösterreich, Wien und dem Burgenland auf strengere Maßnahmen zu Ostern geeinigt. Nähere Details dazu soll es am Mittwochabend geben.

(Quelle: Reuters / red)