Die meisten kennen sich noch aus „The Voice of Germany 2017“ – ein Jahr nach ihrer Teilnahme bei der deutschen Casting Show meldet sich die Grazerin jetzt mit neuer Musik und einem neuen Namen zurück. „Hide & Seek“ heißt die erste eigene Single, die AnJosef gemeinsam mit dem Produzententeam welovestockholm veröffentlicht hat. Wir haben Anna zum Interview getroffen. 

Ein Jahr ist es her, dass du bei „Voice of Germany“ mitgemacht hast, was ist seitdem so alles passiert?

Einiges, also ich war auf Tour mit „The Voice“, dann hab ich daheim in einem Musical gespielt. Ich arbeite nebenbei auch in einem Café. Das hab ich auch schon vor „The Voice“ gemacht um mein generelles Leben zu finanzieren. Und ich hab dann auch mal einen Monat lang nur Songs geschrieben und die auch aufgenommen und fein säuberlich fertig gemacht und hab dann versucht auch ein bisschen Variation reinzubringen und die wirklich so herzurichten, dass sie auch alle so zusammenpassen, wie ich mir das vorgestellt habe und ich mir auch selbst denken kann „Das würd‘ ich gerne hören“. Ich hab viel Shawn Mendes gehört oder Adele und dann wollt ich auch, dass das so in die Richtung wird, nicht nur mit Gitarre und dadurch ist auch dieses neue Elektronische entstanden. Ich habe mich dann auch viel mit Software auseinandergesetzt und mir Klavier spielen beigebracht und ja das ist dann eigentlich passiert. Und ich war viel auf Reisen. 

Hast du die aktuelle Staffel von The Voice verfolgt?

Nicht wirklich. Natürlich durch Social Media war es sehr präsent. Ich war einmal draußen bei den Sing-Offs, weil ich eine Kandidatin kannte, die Lia, und durfte mir das quasi mal anschauen von der Zuschauerecke. Das war wichtig für mich „The Voice“ abzuschließen und das ganzen Puzzle in meinem Hirn fertig zu machen. Und dann war ich auch hinter der Bühne und hab auch alle wieder gesehen und das war auch ganz nett.

Bist du noch mit manchen deiner Coaches oder anderen Kandidaten von The Voice in Kontakt? Oder wie läuft das danach ab?

Ja, also du wirst dann quasi aus dieser Mutter The Voice rausgeschmissen und das verlässt dich dann einfach so wenn du auf Tour gehst und dann hast du diese Tour Familie, das ist dann wieder etwas ganz anderes. Kleiner und viel intimer auch, weil man zusammen wohnt 24/7. Kontakt hab ich tatsächlich noch mit dem Smudo und halt mit den anderen Kandidaten, mit denen ich viel  zu tun hatte.

Deine neuen Single ist jetzt draußen, „Hide and Seek“ heißt sie, worum geht’s da genau, was hat dich inspiriert zu diesem Song?

Boa, das ist eigentlich ein ziemlich alter Song und der ist ganz lange mit mir mitgereist. Ich hatte am Anfang die erste Strophe und den Refrain, mehr hatte ich dann nicht. Ich war dann eben viel unterwegs und so hat er sich dann weiterentwickelt. Eigentlich ist es die Beschreibung oder Umschreibung von Leuten und dem Kennenlern-Liebesspiel, das man eben spielt. Er umschreibt diese Art von Verstecken und dieses ‚mag er mich, mag er mich nicht, ist man da auf einer Wellenlänge oder nicht?‘ Da finden sich eigentlich ein paar Leute aus der Vergangenheit bis jetzt in dem Song und deshalb wollt ich den auch als erstes raus bringen, weil ich werde auch das Album so anordnen, dass die Songs wie in einem Tagebuch oder Fotoalbum nacheinander aufpoppen.

Für dein neues Projekt arbeitest du mit welovestockholm zusammen – wie ist es zu der Zusammenarbeit gekommen?

Das war ganz lustig, weil ich hätte eigentlich schon vor vier Jahren mit welovestockholm zusammenarbeiten können, aber es nie kam dazu. Jetzt habe ich wieder drei Anläufe gebraucht und beim letzten sind die ganz zufällig wieder ums Eck gekommen. Ich habe ein Featuring bei einem Techno Song gemacht und der DJ, der den Song gemacht hat, hat das an welovestockholm weitergeleitet und gemeint „hört da mal rein, die ist ziemlich cool, falls ihr Features braucht.“ Und schlussendlich featuren sie jetzt mich und wir machen das Projekt zusammen.

Du bist ja jetzt auch mit einem neuen Namen zurück – AnJosef – wie bist du auf diesen Namen gekommen?

Der neue Name war für mich wichtig. Also Anna war im Raum, das auf jeden Fall, ich wollte ja auch irgendwie bei mir bleiben. Aber Anna war zu wenig, damit es sich die Leute merken. Ich bringe da immer gerne dieses Beispiel von Julian le Play – nur Julian würde man sich auch nicht so einfach merken. Anna Heimrath wollte ich nicht. Also wenn ich Deutsch gemacht hätte, wäre ich wahrscheinlich bei Anna Heimrath geblieben, das stand nämlich auch im Raum ob ich auf Deutsch schreibe und singe. Das habe ich dann aber für mich abgehakt. Das war ganz lustig, da war ich im Museum und hab die zwei Namen entdeckt und hab das irgendwie im Kopf gehabt, hab das dann aber wieder ziehen lassen. Dann war ich bei meiner Oma siedeln und hab Geschirr von meiner Urlioma bekommen und aus einer dieser Kisten ist ein Bild rausgefallen. Ich habe meine Oma gefragt, wer das ist und sie hat mir dann gesagt, dass das mein Ururopa und seine Frau sind – Anna und Josef Heimrath. Der Name hat also eine alte Geschichte und ich schreibe jetzt meine eigene. 

Weil du vorher gesagt hast, deutschsprachige Musik ist auch im Raum gestanden. Warum hast du dich dann dagegen entschieden?

Weil mir das immer ein bisschen zu intim wird. Also ich schreib dann sehr bildlich und das ist mir dann fast selbst zu nah. 

Also du willst lieber nicht zu viel preisgeben?

Nein das gar nicht, das tue ich im Englischen auch. Aber ich denk immer, das versteh eh keiner. Also früher, wo ich mit 14/15 angefangen habe, auf English zu schreiben, war das immer so, dass ich mir gedacht hab: Das versteht keiner. Und das ist heute irgendwie noch immer so in meinem Kopf: das versteht eh keiner, das passt schon, da kann ich ruhig offener schreiben. Auf Deutsch schreibe ich tatsächlich nur für andere, aber meine eigene Musik schreibe ich lieber auf Englisch.

Seit 14. Dezember ist die neue Single „Hide&Seek“ von AnJosef veröffentlicht. Für Sommer 2019 ist außerdem ihr erstes eigenes Album geplant.