Arktische Luftmassen bringen uns in den nächsten Tagen zum Frieren. Im Norden Österreichs könnte es in den kommenden Nächten sogar bis zu -25 Grad geben. Für Obdachlose besteht bei dieser Kälte Lebensgefahr.

Wer den Schlafplatz eines obdachlosen Menschen bemerkt und helfen möchte, kann unter dem Caritas-Kältetelefon, 01 480 45 53, Hilfe holen. Währenddessen haben wir hier ein paar interessante Fakten zu den aktuellen Minustemperaturen in Österreich:

1. Wien erweitert Platzangebot für Obdachlose

Aufgrund der angekündigten Kältewelle erweitert die Stadt Wien das Winterpaket für obdachlose Menschen. Bisher gab es in diesem Rahmen rund 900 Schlafplätze in Notquartieren, ab sofort kommen 25 dazu. Das teilte der Fonds Soziales Wien (FSW) der APA mit. Ziel ist, für die angekündigten, tieferen Temperaturen in den nächsten Tagen gewappnet zu sein.

Gerade bei eisigen Temperaturen ist es wichtig, Obdachlosen zu helfen oder jemanden zu verständigen, der Hilfe leisten kann. Folgendes solltet ihr unbedingt tun, sobald ihr Menschen auf der Straße sieht, bei denen ihr nicht ganz sicher seid, ob sie Hilfe brauchen:

  • Sie direkt ansprechen und fragen, ob ihr helfen könnt oder ob sie Hilfe brauchen
  • In Notfällen die Rettung 144 rufen
  • Die Einrichtungen des Kältetelefons der Caritas kontaktieren

2. Österreichs Kälterekord liegt bei -37,4 Grad

Auch wenn wir uns in den nächsten Tagen warm anziehen sollten und der ein oder andere Handy-Akku wohl den Geist aufgeben wird, sind laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wohl keine Kälterekorde zu erwarten. Österreichs Kälterekord ist übrigens minus 37,4 Grad (Brrrrrr), gemessen am 2. Jänner 1905 am Sonnblick (3.106 Meter Seehöhe). In tieferen Lagen liegt der Rekord bei minus 36,6 Grad, gemessen am 11. Februar 1929 an der ZAMG-Wetterstation Stift Zwettl. Die bisher tiefste Temperatur im aktuellen Winter ist minus 24,2 Grad in St. Jakob im Defereggental in Osttirol. So bitterkalt war es dort am 11. Jänner 2021.

3. Bei extremer Kälte produziert unsere Haut kein Fett mehr

Wir alle kennen das: trockene Haut im Winter. Dass unser größtes Organ in den grauen Monaten austrocknet, ist nicht nur subjektives Empfinden. Bei den niedrigen Temperaturen ist die Luftfeuchtigkeit in der Regel sehr gering, was die Austrocknung der Haut begünstigt. Außerdem ziehen sich die Blutgefäße unter der Haut bei Kälte zusammen, damit wird die Blutzufuhr zur Haut gedrosselt. Sie erhält dadurch zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe. Noch trockener wird es bei unter 8 Grad Celsius. Denn dann schränken auch noch unsere Talgdrüsen ihre Tätigkeit ein und produzieren immer weniger Hautfett. Bei extremer Kälte wird die Fettproduktion sogar ganz eingestellt. Damit wird der schützende Fettfilm durchlässig und es geht noch mehr Feuchtigkeit verloren. Oh mann!

4. Omas Zwiebel-Look hilft tatsächlich bei Kälte

Wenn ihr euch fragt, was ihr bei diesen Temperaturen anziehen sollt und ob ihr euch extra teure Fleece-Westen und Funktionswäsche kaufen müsst: Die Antwort ist nein, nicht unbedingt. Einfach mehrere Schichten anziehen, so wie es uns Oma beigebracht hat. Der Zwiebel-Look ist also nicht nur total chic, sondern im Winter auch noch wirklich notwendig. Denn die warme Luft wird zwischen den Schichten isoliert. Wichtig ist dabei die Wahl der richtigen Materialien. Die unterste Schicht soll Schweiß wegtransportieren und die Wärme isolieren. Baumwolle ist dafür nicht so gut geeignet, denn sie saugt den Schweiß auf und wird nass. Ein Polyester- oder Merino-Shirt eignet sich besser für diesen Zweck.

5. Frauen frieren schneller als Männer

Ja, wir Frauen frieren tatsächlich schneller als Männer. Denn unsere Haut ist im Schnitt 2,8 °C kühler als die von Männern (wir sind einfach viel cooler, was kann man(n) da machen). Der Grund: Männer haben mehr Masse als Frauen, und zwar auch bei gleicher Größe. Ihr Körper besteht zudem zu 40 Prozent aus Muskelmasse, während es bei den Frauen nur 23 Prozent sind. Muskeln produzieren mehr Wärme, auch im Ruhemodus.