„The Last of Us“-Star Bella Ramsey hat sich Anfang des Jahres als non-binär geoutet. In einem neuen Interview spricht Bella jetzt darüber, warum es eine Zeit lang gedauert hat, diesen Begriff öffentlich zu verwenden.

„Ich wollte nicht, dass die Leute denken, ich versuche nur, trendy zu sein“, erzählt der Schauspielstar.

Bella Ramsey: „Hatte große Angst vor Pronomen“

Mit „Game of Thrones“ schaffte Bella Ramsey den großen Durchbruch. Ein paar Jahre später ergatterte der Star eine weitere Rolle in einer HBO-Erfolgsserie: „The Last of Us“. Die Verfilmung des bekannten Games hat dazu geführt, dass sich plötzlich noch mehr Menschen, wenn nicht sogar die halbe Welt, für Bella interessiert haben. Und weil unsere Gesellschaft eben so tickt, wollten natürlich plötzlich alle wissen, ob Bella vergeben ist und welcher sexuellen Orientierung sich Ramsey zuordnet.

Anfang des Jahres hat sich Bella schließlich als non-binär geoutet. Dabei fiel es dem Serienstar anfangs gar nicht so leicht, sich für den spezifischen Begriff zu entscheiden. „Obwohl ich am Set selbstbewusst war, war ich überall sonst sehr schüchtern … ich habe so lange gegen dieses Wort gekämpft“, schildert Bella den inneren Kampf gegenüber der britischen Vogue. „Ich wollte nicht, dass die Leute denken, ich versuche nur, trendy zu sein. Es ist eine sehr prägnante Art, den Leuten zu beschreiben, wer ich bin.“

Dazu kam, dass sich Bella erst mit den unterschiedlichen Pronomen anfreunden musste – und um es allen am Serienset einfacher zu machen, entschied sich der Star für eine bestimmte Variante. „Ich hatte große Angst vor Pronomen. Als ‚The Last of Us‘ herauskam, dachte ich: ‚Jeder nennt mich einfach ‚sie‘, weil ich für euch wie ‚sie‘ aussehe, also ist das in Ordnung.'“ Doch mittlerweile habe Bella für sich selbst gelernt, dass es vollkommen egal ist, wie etwas für andere ist. Für einen selbst muss es passen. „Jetzt kann ich es besser ausdrücken, wenn ich angerufen werde. „They“ ist für mich das Wahrhaftigste. Damit identifiziere ich mich am meisten.“

„Bin nicht zu 100 Prozent heterosexuell“

Neben ihrer Geschlechter-Identität spricht Bella in dem Interview auch ganz offen über die eigene sexuelle Orientierung. Der Druck, der rund um dieses Thema besteht, steige immer mehr an, je mehr man in der Öffentlichkeit stehe. „Man weiß nie genau, wer man ist, es entwickelt sich ständig weiter. Aber ich glaube auf jeden Fall, dass die Leute begriffen haben, dass ich nicht zu 100 Prozent heterosexuell bin“, so der Schauspielstar.

Zum Dating stellt Bella noch klar: „Ich bin 19, also wird es ein Teil meines Lebens sein, das herauszufinden.“ Einer Sache ist sich Ramsey jedoch bewusst: „Beziehungen sind ohnehin so komplex, und wenn man in der Öffentlichkeit steht, ist es noch schwieriger, wenn jeder eine Meinung dazu hat.“

Wie Pedro Pascal Bella Ramsey unterstützt

Gerade am Set von „The Last of Us“, wo Bella viel Zeit verbrachte, nahm man große Rücksicht auf die Nonbinarität. „Die Kostümbildnerin stellte mir verschiedene Arten von Unterwäsche zur Verfügung: einen normalen BH, einen Brust-Binder und einen Sport-BH. Sie sagte immer: ‚Wählen heute einfach das aus, was für dich am bequemsten ist‘, und am Ende war es der Brust-Binder“. Generell habe Bella während der Dreharbeiten keine schlechten Erfahrungen gemacht. „Es gab nie jemanden, der mich unter Druck setzte.“

In ihrem Schauspielkollegen Pedro Pascal hat Bella ebenfalls einen guten Freund gefunden. „Ich hatte immer das Gefühl, dass er hinter mir stand. Wir kümmern uns umeinander … wir verbringen so viel Zeit damit, hysterisch zu lachen.“ In Staffel zwei der HBO-Serie bekommt Ellies (Bellas On-Screen Charakter) queere Liebesgeschichte übrigens eine tragende Rolle. Darauf freut sich der Star ganz besonders. „Ich kann die Geschichte kaum erwarten … die Tatsache, dass die LGBTQ+-Community – meine Community – mich unterstützt, mich aufmuntert und mir ein gutes Gefühl gibt, ist so ein Privileg. Ich fühle mich sehr beschützt und könnte nicht dankbarer sein“, so Bella.