Fluchen, zucken, spucken – Zwangsstörungen machen auch vor Promis nicht halt. Stars wie Billie Eilish, oder David Beckham haben gelernt mit Tourette-Syndrom umzugehen. Und Eminem hat seine Tics einfach in Musik umgesetzt.

Ein Leben mit zwanghaften Tics: Auch bei den Stars scheint nicht immer die Sonne.

Tourette kommt auch in den besten Kreisen vor

Erfolgreich im Job, ständig im Rampenlicht und unkontrollierbare Tics. Eine Kombi, die wir uns nur schwer vorstellen können, die aber für manche Celebritys Alltag ist. Das Tourette-Syndrom kurz TS ist eine chronisch verlaufende neuropsychiatrische Erkrankung, die durch kombinierte motorische und vokale Tics charakterisiert ist. Die motorischen Tics sind plötzlich einschießende, nicht rhythmische Bewegungen die sich wiederholen. Vokale Tics können sich durch Quietschlaute oder Fäkalausdrücke äußern. Das Tourette-Syndrom tritt oft mit anderen Verhaltensauffälligkeiten und schon im Kindesalter auf. Im Alter schwächen sich bei einem Drittel die Symptome. Bei einem weiteren Drittel gehen diese sogar ganz weg. Therapien und die Reduktion von Stress kann helfen die Symptome zu lindern. Diese Berühmtheiten haben es geschafft mit ihren Zwängen zu leben und auch ihrer Karriere ist die Erkrankung nicht im Weg gestanden.

Diese 5 Promis leiden oder litten unter dem Tourette-Syndrom

1. Billie Eilish

Mit ihren Songs erreicht Billie Eilish Millionen von Menschen. Fans bemerkten in ihren Videos kleine zuckende Bewegungen und stellten davon Ausschnitte zusammen. Die Sache wurde Billie irgendwann zu viel und sie reagierte darauf 2018 mit einer Instagram Story. Darin schrieb sie, dass bei ihr das Tourette Syndrom diagnostiziert wurde. Sie habe nie öffentlich darüber geredet, da sie nicht auf ihre Krankheit reduziert werden wollte. Bei ihr äußere sich die Erkrankung ausschließlich körperlich, diese könne sie aber ganz gut kontrollieren. Und doch gibt es Situationen wo sie davon stark beeinträchtigt wird. So erzählt sie im Interview mit „DASDING“ von einem Videodreh den sie aufgrund einer Tic-Attacke abbrechen musste. Aber seht selbst:

2. Eminem

In den Songs des Rappers wimmelt es geradezu von Beleidigungen und Hasstiraden. Viele haben seine Art zu singen im Scherz gar als „Tourette-Rapping“ bezeichnet. Auf Vorwürfe für seine verbalen Entgleisungen, reagierte der Sänger dann mit dem Geständnis, dass er tatsächlich am Tourette Syndrom leide. Er baue so viele Schimpfwörter nur ein, weil diese regelrecht aus ihm heraussprudeln würden. Der Kult-Rapper leidet nach eigenen Angaben unter dem Tic-Syndrom gepaart mit Koprolalie, bei der die Verwendung von fäkalen und beleidigenden Ausdrücken zwanghaft ist. Im Falle von Eminem scheint ihm die Erkrankung also ganz gelegen zu kommen. Ob das wirklich wahr, oder nur eine passende Ausrede ist weiß nur Eminem selbst.

3. David Beckham

Auch der Fußball-Gott David Beckham leidet am Tourette-Syndrom. Sein Tic geht mit einem Ordnungszwang einher. So erzählte er in einem Interview, dass er keine ungerade Anzahl von Dosen im Kühlschrank erträgt und eine penible Ordnung braucht um sich wohl zu fühlen. Eine begleitende Form des TS die zu den zwanghaften Stereotypien gehört. Das kann sich in dem symmetrischen Arrangieren von Gegenständen äußern, oder ständigem Überprüfen und Kontrollieren, ob der Herd auch aus oder die Türe zugesperrt ist. Seine damaligen Mannschaftskollegen von Manchester United erlaubten sich daher einen kleinen Streich, indem sie sein Hotelzimmer durcheinanderbrachten. Grund genug für das Sex-Symbol sich vor seinem wechsel nach Real Madrid offen über seine Zustände zu äußern.

4. Dan Ackroyd

Der Ghostbusters Darsteller Dan Ackroyd litt bis zu seinem 14. Lebensjahr am Tourette-Syndrom. Auch bei ihm wurde TS von einer typischen Nebenerkrankung begleitet. In seinem Fall war es das Asperger-Syndrom. Er litt unter schlimmen Zuckungen, gab auch merkwürdige Laute und Ausrufe von sich. Gleichzeitig war er sehr in sich gekehrt. Eine zweijährige Therapie hilf ihm mit seinen Zwängen besser umzugehen. Seine Introvertiertheit blieb ihm allerdings. In der Zeit entwickelte er auch seine Vorliebe für Geister die ihn mit dem Drehbuch und der Darstellung in Ghostbusters einen erfolgreichen Filmhit einbrachte.

5. Wolfgang-Amadeus-Mozart

Und auch der große Komponist soll an der Zwangsstörung erkrankt gewesen sein. So sollen Augenzeugen berichtet haben, dass Mozart oftmals unkontrolliert Grimassen schnitt. Und auch mit Schimpfwörtern soll er gerne um sich geworfen haben. Historiker fanden auch in Briefen an seine Cousine und seinen Chorleiter zusammenhangslose Beleidigungen. „… schreiben sie mir baldt, damit ich den brief erhalt, sonst wenn ich etwa schon bin weck, bekomme ich statt einen brief einen dreck. dreck! – – dreck! – o dreck! – o süsses wort! – o charmante! – dreck, leck! – das freüet mich! – dreck, schmeck und leck! – schmeck dreck, und leck dreck! – – Nun um auf etwas anderes zu kommen …“. Wie die Pharmazeutische Zeitung schreibt, löste hier offenbar das Wort Dreck in Mozart diesen Ausbruch aus, der ebenso abrupt endete, wie er begonnen hat. Diese psychische Störung würde nicht nur seinen Hang zur Fäkalsprache und anderen Anstößigkeit erklären, sie könnte sogar der Schlüssel zu seiner Kreativität gewesen sein.