Unter dem Hashtag #BlueForSudan zeigen derzeit unzählige User im Netz weltweit ihre Solidarität mit Demonstranten im Sudan und machen mit blau eingefärbten Profilbildern auf die Gewalt im Sudan aufmerksam.

Auch Stars wie Demi Lovato solidarisieren sich mit den Menschen vor Ort.

#BlueForSudan: Solidarität mit Sudan im Netz

Auf Social Media Plattformen wie Instagram, Facebook oder Twitter finden sich derzeit unzählige blau eingefärbte Profilbilder. Damit wollen User auf die derzeitige Situation im Sudan aufmerksam machen. Demonstranten, die gegen die aktuelle Militärregierung protestieren, werden brutal zusammengeschlagen und getötet. Ärzte vor Ort sprechen von einem regelrechten Massaker und berichten von Vergewaltigungen und unzähligen Morden. Hunderte Menschen sollen bereits getötet worden sein. Wegen der derzeit stark eingeschränkten Pressefreiheit vor Ort, gibt es nur wenige Informationen über die genaue Situation im Land.

Krise im Sudan: Darum geht es

Im Sudan herrscht derzeit eine schwere Krise. Nachdem nach 30 Jahren die Diktatur von Präsident Omar al-Baschir beendet wurde, regiert nun das Militär. Monatelange Massenproteste hatten im April schließlich zum Sturz des Machthabers durch einen Militärputsch geführt. Die Proteste hielten auch danach an. Die Menschen forderten eine schnelle Übergabe der Macht des Militärs an eine zivile Regierung und damit die Einführung einer Demokratie. Die Sitzblockade vor dem Militär-Hauptquartier in Khartum, der Hauptstadt des Sudan, lief eigentlich stets friedlich ab. Vergangene Woche lösten Sicherheitskräfte die Blockade dann gewaltsam auf. Mehr als hunderte Menschen sollen laut Ärzten vor Ort, dabei ums Leben gekommen sein. Rund 500 wurden verletzt.

Wie die Situation genau weiter gehen wird, ist unklar. Die Opposition habe die Verhandlungen mit dem Militär nach den Gewaltausschreitungen abgebrochen und zu landesweitem zivilen Ungehorsam aufgerufen – so lange, bis es eine zivile Regierung geben werde. Das Militär kündigte unterdessen an, Neuwahlen vorzuziehen. Diese sollen in den nächsten sieben bis neun Monaten stattfinden.

Deshalb färben User ihre Profilbilder blau

Um sich mit den Menschen im Sudan zu solidarisieren, färben User ihre Profilbilder weltweit blau. Für den Blauton hatte man sich zu Ehren des Demonstranten Mohammed Hashim Mattar entschieden, der bei der gewaltsamen Räumung des Sitzstreiks getötet wurde. Einen Tag nach seinem 26. Geburtstag. Er lebte eigentlich in London, war für die Hochzeit seiner Schwester aber in den Sudan gereist. Blau soll seine Lieblingsfarbe gewesen sein. Seine Familie und Freunde haben deshalb nach seinem Tod den Hashtag #BlueForSudan ins Leben gerufen, so sein Bruder.

Auch Stars solidarisieren sich mit Menschen im Sudan

Um auf die schreckliche Situation im Land aufmerksam zu machen, färben auch Stars wie Demi Lovato ihr Profilbild blau. Auch Supermodel Naomi Campbell drückt ihre Solidarität via Instagram aus und fordert ihre Follower dazu auf, ihre Profilbilder ebenfalls blau einzufärben.