Eine Frau aus Neuseeland lebte nach einem Kaiserschnitt eineinhalb Jahre mit einem tellergroßen OP-Werkzeug in ihrem Bauch, ohne es zu wissen. Stattdessen litt die junge Mutter immer wieder unter heftigen Schmerzen.

Wie sich herausstellte, haben Chirurgen das 17 Zentimeter große Tool nach der Operation in ihrem Körper vergessen.

Junge Mutter lebt 18 Monate lang mit OP-Werkzeug im Bauch

Eine junge Frau aus Auckland, Neuseeland, hat vor einiger Zeit ein Baby mittels Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Doch seit der Operation litt sie ganze 18 Monate lang immer wieder unter heftigen Bauchschmerzen. Zahlreiche Untersuchungen und selbst mehrere Röntgenaufnahmen brachten keine Erkenntnisse. Eines Tages waren die Schmerzen dann so unerträglich, dass sie eine Notaufnahme aufsuchte. Dort führte man anschließend eine CT-Untersuchung durch, bei der die Ärzte nicht schlecht staunten.

Denn man fand darin ein OP-Instrument mit einer Größe von 17 Zentimetern! Offenbar haben die Chirurgen das Werkzeug nach dem Kaiserschnitt-Eingriff im Unterleib der jungen Mutter vergessen. Bei dem Gegenstand soll es sich laut People um einen „Alexis Retractor“ handeln. Ein OP-Tool in der Form eines Zylinders, der dazu dient, während der Operation die Ränder der aufgeschnittenen Wunde zurückzuziehen.

„Systeme hätten das verhindern müssen“

Mittlerweile reagierte auch die Gesundheitsbehörde in Neuseeland auf den schmerzhaften Fehler. „Die Pflege lag in diesem Fall deutlich unter dem angemessenen Standard und führte zu einer längeren Zeit des Leidens für die Frau“, kritisierte Neuseelands Gesundheitsbeauftragte Morag McDowell in einem Bericht. „Es hätten Systeme vorhanden sein müssen, um das zu verhindern.“

Wie konnte das passieren?

Wie etwa der Guardian berichtet, habe sich eine Krankenschwester, die bei dem Kaiserschnitt dabei war, zu dem Fall geäußert. Laut ihrer Aussage sei das vergessene Instrument bei der Überprüfung aller verwendeter Werkzeuge nicht mitgezählt worden. Der mögliche Grund: Ein „Alexis-Retractor“ werde normalerweise nie vollständig in eine Wunde eingeführt. Die Hälfte des Gegenstandes bleibt sonst immer außerhalb des Körpers, so kann er auch nicht vergessen werden.

Auch interessant: Das OP-Werkzeug ist laut McDowell strahlungsundurchlässig. Aus diesem Grund war es auch auf den Röntgenaufnahmen nicht sichtbar, sondern ist erst während einer detaillierten CT-Untersuchung im Bauch der Frau erschienen.