Die Ausstrahlung von Macht und Selbstsicherheit, die tiefe Stimme, die Mimik, die in Millisekunden vom verschmitzten Lächeln zum durchdringenden ernsten Blick wechselt – diese Charakteristika teilt Chris Noth mit seinem „Sex and the City“-Alter-Ego Mr. Big. Er selbst sagt, er sei „so alt wie New York“.

 

 

Als „Mr. Big“ brach er zahllose Male das Herz der New Yorker Sexkolumnistin Carrie Bradshaw, gespielt von Sarah Jessica Parker, und wurde mit der Kultserie „Sex and the City“ zum Star. Von 1998 bis 2004 spielte er Carries ewige On-Off-Beziehung und Liebe ihres Lebens. Obwohl diese Rolle, die er auch in den zwei Filmen zur Serie (2008 und 2010) übernahm, seine wohl bekannteste ist, hat Noth immer wieder versucht, sich von ihr zu distanzieren. „Es ist ein bisschen ermüdend“, sagte Noth in einem Interview auf die Frage nach dem Leben im Schatten seines übergroßen Seriencharakters. Begeistern würden ihn vielmehr seine kleinen, unbekannteren Rollen, etwa in Off-Broadway-Theaterstücken.

 

 

 

 

Der Durchbruch

 

Auf diese kleinen, unbekannten Rollen war Noth nach dem Schauspielstudium an der Yale University lange Jahre angewiesen. Sein Durchbruch kam 1990 mit der Rolle als Detective Mike Logan in den ersten fünf Staffeln der Krimiserie „Law and Order“, die er für den Ableger „Criminal Intent“ von 2005 bis 2008 wieder aufnahm. Schauplatz war wie in „Sex and the City“ New York, die Stadt, die nach zahlreichen Umzügen in seiner Kindheit und Jugend Noths Heimat geworden ist. Seit 1994 wohnt er im gleichen Apartment, zum Alleinsein gehe er im Central Park joggen. Spätestens mit dieser Aussage beweist der in Wisconsin geborene Schauspieler, dass er inzwischen ein „echter“ New Yorker ist.

 

Allerdings verschiebt sich Noths Lebensmittelpunkt mit Ehefrau Tara Lynn Wilson (32) und dem sechsjährigen Sohn Orion mehr und mehr nach Los Angeles. Noth trauert dem „Law-and-Order“-New-York aus den Neunzigern hinterher und schimpft, New York sei ein zweites Dubai geworden, bestehend aus Banken und Drogerien, „der Times Square ist Disney Land“. „Es ist, als sei New York die Stadt geworden, die in Sex and the City dargestellt wird, genau die finde ich langweilig“, erklärt er. „New York ist ein viel wichtigerer, spannenderer Ort gewesen, nicht nur Mode und Glamour und der ganze Mist.

 

Seit 2009 ist Chris Noth in der Dramaserie „The Good Wife“ zu sehen. Er spielt den skandalerprobten Politiker Peter Florrick, der zwar genauso staatsmännisch wie Mr. Big auftritt, aber in dem deutlich mehr „Bad Boy“ steckt. Für diese Performance wurde Noth für den Golden Globe nominiert, wie schon für seinen Mr. Big in „Sex and the City“. Offensichtlich steht ihm die Rolle des ewigen Herzensbrechers eben einfach am besten.