Im weltweiten Rennen um einen Corona-Impfstoff hat ein weiteres Forschungsprojekt einen entscheidenden Erfolg gemeldet. Der Corona-Impfstoff des US-Biotechkonzerns Moderna zeigte laut einer am 16. November veröffentlichten Zwischenanalyse eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent beim Schutz vor Covid-19

Bereits letzte Woche hatten das deutsche Unternehmen BioNTech und der Pharmakonzern Pfizer ebenfalls einen Durchbruch bei ihrem Impfstoff, der zu über 90 Prozent wirken solle, gemeldet. Moderna zieht nun offenbar nach.

Notfallgenehmigung für Impfstoff beantragt

Moderna erwarte, in den kommenden Wochen in den USA eine Notfallgenehmigung beantragen zu können, teilte der Konzern am 16. November mit. Das Unternehmen ist der zweite große US-Pharmakonzern, der innerhalb einer Woche positive Daten aus der zulassungsrelevanten Studie mit einem Corona-Impfstoff vorlegt. Am vergangenen Montag hatten die Mainzer Biotechfirma BioNTech und ihr US-Partner Pfizer mitgeteilt, dass ihre Impfung einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19 bietet.

Der Impfstoff von Moderna kann angeblich vor allem mit Haltbarkeitsvorteilen gegenüber der BioNTech-Impfung punkten. Denn er benötigt keine ultrakalte Lagerung und kann damit einfacher ausgeliefert werden. Moderna erwartet, dass er bei normalen Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad Celsius 30 Tage lang stabil ist. Zudem solle es möglich sein, die Impfung bis zu sechs Monate bei minus 20 Grad Celsius zu lagern. Der Impfstoff von BioNTech und Pfizer muss dagegen bei minus 70 Grad versendet und gelagert werden, bei normalen Kühlschranktemperaturen kann er fünf Tage gelagert werden.

Kann schneller hergestellt werden

Beide Impfstoffe basieren auf der sogenannten Boten-RNA (mRNA), die die den menschlichen Zellen die Information zur Bekämpfung von Krankheitserregern vermitteln soll. Ein solcher Impfstoff soll schneller in großem Maßstab hergestellt werden können als herkömmliche. Er benötigt aber eben auch eine höhere Kühlung. BioNTech arbeitet bereits daran, die Haltbarkeit seines Impfstoffes zu Kühlschranktemperaturen zu verlängern.

Bislang ist international noch kein Mittel gegen das Coronavirus auf dem Markt. Weltweit sind bisher mehr als 1,3 Millionen Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Eine Impfung sieht man als entscheidend an, um die Pandemie zu beenden. Die vorläufige Analyse der Studie von Moderna basiert übrigens auf 95 Infektionen unter den Probanden, die entweder den Impfstoff erhielten oder ein Placebo. Von diesen traten nur fünf Infektionen bei denjenigen auf, die den Impfstoff erhielten. Diesen hat man in zwei Dosen verabreicht. Bei den Probanden traten laut Moderna nur milde bis moderate Nebenwirkungen auf. Ein signifikanter Anteil der Freiwilligen hatte jedoch nach Einnahme der zweiten Dosis stärkere Schmerzen. An den Börsen löste die Nachricht über den Impfstoff übrigens Kursgewinne aus.

Quelle: reuters