Laut Medienberichten haben sich in den Niederlanden und in Belgien zwei genesene Corona-Patienten erneut mit dem Virus angesteckt. Genetische Analysen zeigten jeweils deutliche Unterschiede zwischen den Viren-Stämmen der ersten und der zweiten Infektion.

Bei dem Niederländer handle es sich um eine ältere Person mit einem geschwächten Immunsystem.

Antikörper reichten nicht aus

Der belgische Patient habe milde Symptome, wie der Rundfunksender NOS am 25. August berichtete. Dabei verwies man auf die Aussagen von Virologen. Der Fall des Patienten in Belgien zeige zudem, dass die Antikörper, die dieser bei der ersten Infektion entwickelt hatte, nicht ausreichten, um eine zweite Infektion mit einer leicht unterschiedlichen Variante des Virus zu vermeiden, erklärte der Virologe Marc Van Ranst.

„Das sind keine guten Nachrichten“, so Van Ranst. Zudem sei es unklar, ob solche Fälle selten seien oder ob es viel mehr Menschen gebe, die sich nach sechs oder sieben Monaten erneut ansteckten. Erst am 24. August hatte der Fall eines Mannes in Hongkong für Aufregung gesorgt, der sich viereinhalb Monate nach seiner Genesung erneut mit dem Virus infizierte.

Kurze Immunität bei Corona

Die Medizinische Fakultät der Universität von Hongkong hatte auf Twitter erklärt, den weltweit ersten Fall einer erneuten COVID-19-Infektion nachgewiesen zu haben. Der Fall deute darauf hin, dass „die Immunität nach einer natürlichen Infektion von kurzer Dauer sein kann“. Der Mann habe sich bei der zweiten Infektion mit einem anderen Coronavirus-Stamm infiziert als beim ersten Mal. Beim zweiten Mal habe er keine Symptome gezeigt.

Neuinfektion erfordert genetische Untersuchung

Eine echte Neuinfektion, wie eben in den Fällen in den Niederlanden, Belgien und Hongkong, erfordert nach Einschätzung von Virologen eine genetische Untersuchung des Virus sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Infektion. Denn nur so sei festzustellen, ob sich die beiden Virus-Fälle geringfügig unterscheiden oder die erste Infektion erneut aufgeflammt ist.