Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz richtet sich in der Coronavirus-Krise mit einem dringenden Appell an die Bevölkerung: „Bleiben Sie zuhause!“

Bundeskanzler Sebastian Kurz verschärft den Ton in der Corona-Krise deutlich. Kurz hat in Interviews mit österreichischen Tageszeitungen und über den ORF die Bevölkerung noch einmal eindringlich dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben.

Aktuell gebe es nur drei Gründe, das Haus zu verlassen: erstens die Arbeit oder der unaufschiebbare Dienst von Gesundheitspersonal, der Polizei und Menschen im Lebensmittelhandel. Zweitens: notwendige Besorgungen. Und drittens: andere Menschen zu unterstützen, die sich nicht selbst helfen können. „Wir müssen Österreich ab Montag gut vorbereitet auf Notbetrieb herunterfahren“, so der österreichische Bundeskanzler.

Coronavirus aushungern!“

In einer Sondersendung der „Zeit im Bild“ fordert Kanzler Sebastian Kurz, das öffentliche „Leben herunterzufahren“. „Wir müssen das Virus aushungern, wir müssen die Republik auf Notbetrieb herunterfahren, aber mit Vorlaufzeit.“ Man müsse alles tun, um die Kurve abzuflachen, „dazu haben wir Gott sei Dank noch eine Chance. Bleiben Sie zu Hause, treffen Sie niemanden!“

Er habe festgestellt, dass vielen Menschen in Österreich, auch Entscheidungsträgern, das Risiko, das mit dem Virus einhergehe, noch immer nicht bewusst sei, hatte Kurz davor schon im Eingang seiner Antworten gesagt. Deshalb sei es wichtig, offen auszusprechen, dass dieses Virus Leid für viele Menschen und für einige auch den Tod bedeuten werde. „Wir stehen vor der größten Herausforderung seit dem zweiten Weltkrieg„, verdeutlichte Kurz noch einmal den Ernst der Lage.

Österreich liege in der Ausbreitung des Virus etwa bis zehn Tage hinter Italien, daher sei es so wichtig, jetzt zu handeln.

Quarantäne in Teilen von Tirol und Kärnten

Nach dem Tiroler Paznauntal und St. Anton am Arlberg wurde Samstagfrüh auch für Heiligenblut in Kärnten die Quarantäne ausgerufen. Ein- und Ausreisen sind verboten, Gäste dürfen nach Angabe ihrer Daten ausreisen.

Alle, die sich seit 28. Februar in den Gemeinden Ischgl, Kappl, See, Galtür, Heiligenblut oder St. Anton am Arlberg aufgehalten haben, sind dringend aufgefordert, sich in häusliche Selbstisolation zu begeben. Alle, die Kontakt mit Personen hatten, die in diesen Regionen waren, sollten sich ebenfalls selbst isolieren. Das gilt auch, wenn derzeit keine Symptome spürbar sind.

Die Stadt Wien bereitet zur Versorgung von Coronavirus-Patienten mit moderaten Verläufen ein Quartier in einer Halle der Messe Wien im Prater vor. Damit sollen Spitäler entlastet werden.