In Brasilien testeten Ärzte den Wirkstoff Chloroquin an COVID-19-Patienten aus. Der Wirkstoff kommt eigentlich bei Malaria zum Einsatz. Elf Menschen starben.

Die Studie wurde mittlerweile abgebrochen. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump die Behandlung mit dem Malaria-Medikament hoch angepriesen.

Studie mit Malaria-Medikament abgebrochen

Brasiliens Präsident Bolsonaro ließ in Krankenhäusern Studien durchführen, die Wirksamkeit des Wirkstoffes Chloroquin gegen das neuartige Coronavirus untersuchten. Für elf Menschen endete das Experiment allerdings tödlich. Mittlerweile hat man es abgebrochen. 81 Erkrankte erhielten im Tropeninstitut von Manaus über mehrere Tage hinweg eine Dosis von 600 Milligramm täglich, eine Gruppe bekam diese Dosis sogar zweimal binnen 24 Stunden. Diese Menge lag aber deutlich über der empfohlenen, die in vorangegangenen Studien ermittelt worden war. Die Ärzte bemerkten bei Patienten mit der hohen Dosierung schon nach wenigen Tagen Herzrhythmusstörungen, am sechsten Tag starben elf Patienten.

Unklar ist jedoch, welchen Anteil das Malariamittel an dem tödlichen Ausgang der Versuche hatte. Denn den Patienten hat man zusätzlich das Antibiotikum Azithromycin verabreicht. Einige Patienten hatten auch Tamiflu eingenommen. Beide Medikamente können auf den Herzrhythmus negative Folgen haben.

Ärzte hatten gewarnt

Vor der Kombination des Malariamittels mit dem Antibiotikum Azithromycin hatten davor bereits kanadische Ärzte gewarnt. Neben Herzrhythmusstörungen könne die Mischung nämlich auch zur drastischen Absenkung des Blutzuckerspiegels und zu Verwirrtheit und Wahnvorstellungen führen. Bei einer Überdosierung könne es zu Koma und Herzstillstand kommen.