Ab 2026 soll in Dänemark ein neues Gesetz in Kraft treten: Es sollen erstmals Frauen zum Militärdienst einberufen werden, wie Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in einer Pressekonferenz mitteilte. Diese Entscheidung soll zur Steigerung der Wehrfähigkeit beitragen und Geschlechtergerechtigkeit schaffen.

Der Grundwehrdienst wird außerdem von vier auf elf Monate verlängert.

Dänemark: Frauen müssen zum Militär

Bisher durften Däninnen freiwillig im Militär dienen, bald werden sie es aber verpflichtend tun müssen. Denn die dänische Regierung sieht es erstmals vor, auch Frauen in den Militärdienst einzuziehen. Diesen Schritt sieht die Regierungschefin Mette Fedderiksen, notwendig, um eine „volle Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern“ zu schaffen, wie sie in einer Pressekonferenz am Mittwoch mitteilte. Zudem soll die Dienstdauer der Däninnen und Dänen von vier auf elf Monaten verlängert werden. Bereits ab 2026 soll das neue Gesetz in Kraft treten.

Das skandinavische Land mit 5,9 Millionen Einwohner:innen hat nach offiziellen Angaben bis zu 9.000 Berufssoldaten, ergänzend zu den 4.700 Wehrpflichtigen in der militärischen Grundausbildung. Ziel der Regierung ist es mit diesem Plan, die Wehrfähigkeit des Landes zu steigern. Die Zahl der Soldat:innen soll um zusätzliche 5.000 erweitert werden.

Drei Länder in Europa haben eine Wehrpflicht für Frauen

Dänemark wird als drittes europäisches Land, eine Wehrpflicht für Frauen einführen. Schweden schaffte den Militärdienst für Frauen ach dem Beschluss des Stockholmer Reichstag 2010 ab und führte ihn sieben Jahre später, also 2017, erneut ein. Seither leisten auch Frauen in Schweden einen Wehrdienst ab, der auf zwölf Monate befristet ist. In Norwegen etwa steht die Wehrpflicht für Frauen seit 2015 im Gesetz. Auch hier verbringen sie ganze zwölf Monate in der Armee. Außerhalb von Europa gibt es ebenfalls Länder, die Frauen zu ihrem Militärdienst verpflichten. Darunter etwa Bolivien, China, Israel oder Nordkorea.