Dass eine Avocado nicht den besten ökologischen Fußabdruck hat, ist uns bewusst. Umso schlimmer fühlen wir uns, wenn ein gekauftes Teil dann nicht im Mund, sondern im Müll landet. Wir verraten dir, wie du das in Zukunft vermeidest.

So findest du die perfekte Avocado.

Die umstrittene Insta-Frucht

Vor 30 Jahren war sie noch ein Luxusprodukt, dann plötzlich die beliebteste Insta-taugliche Toastzutat von Bloggern, Fitness-Gurus und Veggie-Verfechtern. Schließlich ist die cremig-grüne Frucht eine Quelle für Ballaststoffe, Kalium und ungesättigten Fettsäuren. Doch die Avocado gilt als umstritten, denn ihr Boom hat dramatische Folgen für die Umwelt: Für die Anpflanzung der Trend-Frucht wird in Mexiko Regenwald abgeholzt – und zwar im ganz großen Stil und häufig illegal. Hauptanbaugebiete heute sind Mexiko, Kolumbien, Indonesien, Chile, Brasilien, Kalifornien, Südspanien und Israel – Gebiete, in denen häufig akuter Wassermangel besteht: Ein einzelner Avocadobaum braucht täglich etwa 50 Liter Wasser. Außerdem können Avocados bei uns nur deshalb angeboten werden, weil sie lange Transportwege in Kühlcontainern hinter sich haben: aus Umweltperspektive ein weiterer, bedenklicher Faktor.  

Wenn du also gelegentlich zu Avocados greifst, solltest du neben der Kennzeichnung mit dem EU-Bio-Siegel und einem möglichst nahen Herkunftsland den Blick auf den Reifegrad und eine spezielle Optik halten. Somit kannst du den ökologischen Fußabdruck der Frucht zumindest geringer halten.

Diese Hinweise verraten dir, ob die Avocado auch wirklich genießbar ist

Eine Avocado aufzuschneiden, ist immer für eine Überraschung gut. In der Hoffnung auf perfekt grünes Fruchtfleisch erwarten uns meist dunkle Flecken oder Streifen, seltsam fadenförmiges braunes Fruchtfleisch oder Schimmel. Denn tatsächlich sind Avocados ziemlich sensibel und nicht für den Versand tausender Kilometer geeignet. Die Frucht wird geerntet, bevor sie reif ist. Dabei gibt es viele Faktoren, die den richtigen Reifungsprozess beeinflussen können. Zu schnelle Reifung, falsche Lagerung, falscher Transport oder Aufbewahrung – hindern die Avocado an ihrer Perfektion. Wenn du schon beim Kauf braune Flecken an der Avocado siehst, solltest du sie besser meiden. Es kann sich dabei auch um Schädlingsbefall oder Sonnenbrand handelt, der auch den Geschmack des Fruchtfleischs beeinträchtigt. Wir verraten dir, wann die Schäden von ästhetischer Natur sind, und in welchem Fall du dich von Teilen oder der ganzen Frucht trennen solltest.

1. Bräunlich-schwarze Streifen am Fruchtfleisch

Die bräunlichen Streifen sind eins der häufigsten Avocado-Probleme. Die sogenannte Gefäßbräunung befindet sich größtenteils in Linien oder Kreisen um den Kern herum. Dies wird häufig durch Lagerung bei zu niedrigen Temperaturen verursacht. Doch auch wenn die Streifen nicht besonders schön aussehen, sie sind in jedem Fall unbedenklich.

2. Fadenförmiges Fruchtfleisch

Faserige Avocados sind Hinweise auf falsche Lagertemperaturen. Wenn Avocados zur oder nach der Reifung in zu hohen Temperaturen gelagert werden, oder diese zu schnell gereift und dann gekühlt wurden. Dabei können Zellulosestränge sichtbar sein, die nicht vollständig gereift sind. Der Verzehr ist nicht bedenklich, macht aber auch nicht besonders Spaß.

3. Lufttaschen

Eventuell hast du auch schon mal Stellen an deiner Avocado bemerkt, die sich unter der Schale wie Lufttaschen anfühlen. Diese entstehen durch zu grobe Handhabung. Wenn die Frucht gequetscht wird, schwillt sie vorübergehend an. Lässt diese Schwellung nach, bleibt ein kleiner Raum zwischen der Schale und dem Fruchtfleisch. Diese Stelle kann anfällig für Schimmel sein. Schimmel, unangenehme Gerüche, eingefallene Fruchtfleischwunden und wässrige Stellen sind Anzeichen von Fäulnis. In diesem Fall solltest du dich von deiner Avocado trennen.

4. Gelbe oder bräunliche Flecken

Gelbe oder bräunliche Flecken auf der Schale sind auf Kälteschäden zurückzuführen. Dies kann bei einer zu langen Lagerung (mehr als 1 Woche) im Kühlschrank zurückzuführen sein. Ein weiterer Kälteschaden ist eine entkernte Schale. Schäden, die meist nur von kosmetischer Natur sind.

5. Eine braune Avocado

Eine aufgeschnittene Avocado reagiert schon nach ein bis zwei Stunden auf Sauerstoff (Oxidierung) der sie braun werden lässt – zum Beispiel, wenn du deine Avocado in Scheiben schneidest und nicht aufbrauchst. Doch auch wenn die braun geschwärzten Teile nicht mehr dem Schönheitsideal der Avocado entsprechen, sind die Teile genießbar. Die braune Färbung betrifft nur die äußeren Stellen. Du kannst also entweder die obere Stelle wegschneiden oder sie zerdrücken, damit die Frucht auch wieder optisch genießbar wird. Um die Bräunung generell zu vermeiden, kannst du Avocados in luftdichte Plastikfolie wickeln oder mit einer dünnen Schicht Zitronensaft bedecken.

Darauf solltest du beim Einkauf achten

Wie zu Beginn schon erwähnt, kannst du mit der Kennzeichnung mit dem EU-Bio-Siegel und einem möglichst nahen Herkunftsland den ökologischen Fußabdruck der Frucht geringer halten. Wichtig ist auch die Wahl deiner Frucht, damit sie am Ende auch nicht aufgrund von Schäden und Fäulnis im Müll landet. Wähle dazu beim Kauf die Frucht mit grüner Schale – ohne sichtbaren Flecken oder Druckstellen. Safer bist du damit, harte Avocados zu kaufen und sie selbst daheim reifen zu lassen. Dazu am besten ein oder zwei Tage bei Raumtemperatur in eine braune Papiertüte legen. Falls du es mit dem Verzehr recht eilig hast, kannst du mit einer platzierten Banane neben der Tüte den Prozess beschleunigen. Hast du keine Zeit, die Frucht daheim reifen zu lassen, greife zu einer Frucht mit dunkler Schale, die bei leichtem Druck nachgibt.