In dem Film „The Danish Girl“ spielte Eddie Redmayne 2016 die transsexuelle Künstlerin Lili Elbe. Für seine Darstellung wurde er für den Oscar nominiert. Heute distanziert er sich von der Rolle.

Das erzählt Redmayne jetzt in einem Interview mit der Sunday Times.

Kritik für Rolle in „The Danish Girl“

Als „The Danish Girl“ 2016 in die Kinos kam, war es für viele ein großer Schritt für die Filmbranche. Denn der Film portraitierte das Leben der transsexuellen Lili Elbe. Die Künstlerin – die als Einar Wegener geboren wurde – gilt heute als die erste Person, die eine geschlechtsangleichende Operation durchführen ließ.

Doch so wichtig das Thema, so kritisch war damals schon für viele die Besetzung. Denn die Rolle der Lili Elbe übernahm Eddie Redmayne, ein heterosexueller Cis-Mann. Dass für die Rolle keine transsexuelle Person engagiert wurde, war damals schon einigen Menschen ein Dorn im Auge.

Redmayne sowie Co-Star Alicia Vikander und der Regisseur Tom Hooper verteidigten bisher immer die Entscheidung für die Besetzung. Für Kritiker stand währenddessen Redmaynes Performance im Vordergrund. Denn für seine Rolle wurde er sogar für einen Oscar nominiert.

Eddie Redmayne bereut seine Rolle

Auch in jüngster Vergangenheit setzte sich das Team rund um Redmayne immer wieder für seine Besetzung ein. Erst im August 2021 erzählte Alicia Vikander gegenüber „Insider“, dass Redmayne großartige Arbeit geleistet habe, sie die Kritik aber durchaus nachvollziehen könne. „Ich verstehe die Kritik sehr gut, denn wir müssen etwas ändern und dafür sorgen, dass Transfrauen und -männer tatsächlich einen Fuß in die Tür bekommen und arbeiten können“, sagte Vikander.

Dem Lob der Kollegin widerspricht Redmayne jetzt jedoch überraschend. Denn in einem Interview mit der Sunday Times gesteht er, dass er nicht mehr so stolz auf seine Rolle ist. Nachdem eine Journalistin fragt, ob er die Rolle erneut annehmen würde, erklärt er: „Nein, ich würde das jetzt nicht mehr machen. Ich habe den Film mit den besten Absichten gedreht, aber ich glaube, es war ein Fehler.“

Für Redmayne gehe es dabei um eine viel größere Diskussion, die gestartet werden müsse. Denn es fehle an allen Ecken und Enden an Repräsentation. „Viele Menschen haben keinen Sessel am Tisch“, erklärt er in dem Interview. Eben deshalb sei es ihm auch so wichtig, das Thema erneut aufzugreifen und offen darüber zu sprechen.