Leonardo DiCaprio hat es endlich geschafft und mit seiner Rolle in „The Revenant“ nach vier erfolglosen Anläufen einen Schauspiel-Oscar gewonnen. In punkto Wartezeit war der Schauspieler allerdings einem weiteren Gewinner deutlich unterlegen, hatte doch Filmkomponist Ennio Morricone bereits 1979 seine erste von insgesamt sechs Nominierung erhalten. Nun konnte aber auch der 87-Jährige triumphieren.

Viele Stars gingen hingegen ewig leer aus oder mussten zumindest ewig auf ihren Sieg warten, wie ein Blick in die Geschichte der Oscars zeigt:

LANGES WARTEN

Martin Scorsese (73) wurde lange auf die Geduldsprobe gestellt. Nach seiner ersten Oscar-Nominierung als Regisseur (1981, „Wie ein wilder Stier“) war er noch sieben Mal nominiert (darunter auch als Autor), ehe er 2007 für den Mafia-Thriller „Departed – Unter Feinden“ (mit Leonardo DiCaprio) seinen ersten Oscar in Empfang nehmen konnte. Al Pacino (75) schaffte es erst im achten Anlauf mit „Der Duft der Frauen“ (1993) – 20 Jahre nach seiner ersten Nominierung für „Der Pate“ (1973). Noch länger musste der US-Komponist Randy Newman (72) auf Gold warten. Erst seine 16. Nominierung (2002 für den Song „If I Didn’t Have You“ aus dem Film „Die Monster AG“) brachte die erste Trophäe.

EWIGE VERLIERER

Sie zählen zu Hollywoods größten Stars, doch einen Oscar haben sie nie gewonnen. Fünfmal war Alfred Hitchcock (1899-1980) für einen Regie-Oscar nominiert und ging immer leer aus. Als Trostpflaster gab es 1968 einen Ehren-Oscar. Auch Orson Welles (1915-1985) hatte keinen Regie-Oscar, konnte sich aber mit einer Trophäe für das beste Drehbuch („Citizen Kane, 1942) trösten. Genies wie Stanley Kubrick (1928-1999), Robert Altman (1925-2006) und George Lucas (71) holten trotz Mehrfach-Nominierungen nie den Regie-Preis. Der legendäre „Lawrence von Arabien“-Star Peter O’Toole (1932-2013) wurde achtmal nominiert, aber nie gewählt. Schauspielerin Glenn Close (68) konnte sechsmal hoffen und wurde bis jetzt immer enttäuscht. Den Rekord für die meisten Nominierungen ohne einen einzigen Gewinn hält der US-Tontechniker Kevin O’Connell (58). Seit 1982 wurde er 20 Mal nominiert, darunter für den Sound von „Top Gun“ und „Spider-Man“.

NIE NOMINIERT

Verstorbene Filmgrößen wie Edward G. Robinson („Frau ohne Gewissen“), Peter Lorre („Die Spur des Falken“), Alan Rickman („Sinn und Sinnlichkeit“) und Marilyn Monroe („Manche mögen’s heiß“) waren nie für einen Oscar nominiert. Auch Donald Sutherland (80, „Wenn die Gondeln Trauer tragen“), Mia Farrow (71, „Der große Gatsby“), Richard Gere (66, „Ein Offizier und Gentleman“) und Scarlett Johansson (31, „Lost in Translation“) gingen bisher leer aus.