#Oscarssowhite:

Eröffnet wurde die große Gala gestern Abend mit einer bissigen Eröffnungsrede von Moderator Chris Rock (51) zur Kontroverse um die erneut rein-weiße Nominierungsliste in den Schauspieler-Kategorien. Das Thema der fehlenden Diversität griff der afroamerikanische Komiker im weiteren Verlauf des Abends immer wieder auf, darunter in Videoeinspielern mit Gastauftritten von Tracy Morgan oder Whoopi Goldberg, die humorvoll aufzeigten, wie schwierig es ist, als schwarzer Schauspieler Filmrollen zu bekommen.

First things first – Bester Hauptdarsteller:

Im fünften Anlauf hat es nun endlich geklappt für unseren Leo – der heißersehnte Oscar für den besten Hauptdarsteller geht an den Vollblut-Schauspieler, der bei seiner Darstellung in dem zwölffach nominierten Rachedrama „The Revenant“ wohl mehr als alles gegeben hat.

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Der sichtlich gerührte Leo nutzte seine Dankesrede für einen Appell: „Der Klimawechsel findet jetzt statt – und ist die größte Bedrohung für unsere Spezies.“ Außerdem zollte er seinem Regisseur Alejandro G. Inarritu, der für „The Revenant“ zum zweiten Mal (nach „Birdman“) den Oscar für die beste Regie abstaubte, Respekt: „Du hast Dich in den vergangenen zwei Jahren in die Filmgeschichte eingeschrieben“, lobte Leo

Beste Hauptdarstellerin:

Eine Hollywood-Newcomerin sicherte sich die höchste Schauspieler-Ehre: Brie Larson (26) wurde für ihre bewegende Rolle der als Teenager entführten Joy Newsome in Lenny Abrahamsons Independent-Drama „Room“ als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Brie Larson verwies damit ihre Mitkonkurrentinnen Cate Blanchett („Carol“), Jennifer Lawrence („Joy“), Charlotte Rampling („45 Years“) und Saoirse Ronan („Brooklyn“) auf die hinteren Plätze.

Bester Film

Eine große Überraschung war der Sieger in der Königskategorie „Bester Film“. Nicht „The Revenant“ sondern „Spotlight“ gewann den Oscar. Das Drama über die Aufdeckung der Investigativreporter der Zeitung „The Boston Globe“ des sexuellen Missbrauchs durch katholische Priester konnte damit zwei Preise für sich reklamieren. Zuvor wurden Regisseur Tom McCarthy und Co-Autor Josh Singer bereits für das Original-Drehbuch ausgezeichnet.

Beste Nebendarsteller:

Bester Nebendarsteller ist Mark Rylance (56) mit seinem Part für „Bridge of Spies“ , als beste Nebendarstellerin wurde die 27-jährige Schwedin Alicia Vikander für ihre Rolle der dänischen Malerin Gerda Wegener im Transsexuellendrama „The Danish Girl“ geehrt.

„Alles steht Kopf“:

Den Oscar für den besten Animationsfilm holte sich der berührende und absolut sehenswerte Pixar-Film „Inside Out“ („Alles steht Kopf“), der sich um die Gefühlswelt einer Elfjährigen dreht – der vierte Oscar in Folge für das Studio.

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Mad Max räumt ab:

In den technischen Kategorien räumte das postapokalyptische Actionspektakel „Mad Max: Fury Road“ wie erwartet ab: Sechs von zehn Nominierungen konnte der Streifen bereits in Preise ummünzen – in den Kategorien Kostümdesign, Produktionsdesign, Make-up und Haarstyling, Filmschnitt, Tonschnitt und Tonmischung. Einzig der Preis für die besten visuellen Effekte ging an den britischen Science-Fiction-Thriller „Ex Machina“ – und ließ den siebenten „Star Wars“-Film „Das Erwachen der Macht“ damit leer ausgehen.

Soundtrack:

Ennio Morricone (87) holte bei seiner sechsten Nominierung am Sonntag in Los Angeles endlich seinen ersten Oscar – für seine Partitur zu Quentin Tarantinos Western „The Hateful Eight“, wofür der 87-Jährige mit langem Applaus bedacht wurde.

Bester Song ist „Writing’s on the Wall“ (Bond:“Spectre“) von Sam Smith (23). Smith widmete die Auszeichnung mit den Worten „Ich stehe hier als stolzer schwuler Mann“ der homosexuellen Community.

Verlierer:

Leer nach Hause gehen mussten wegen des DiCaprio-Triumphs Bryan Cranston („Trumbo“), Matt Damon („The Martian“), Michael Fassbender („Steve Jobs“) und Eddie Redmayne („The Danish Girl“). Auch der deutsche Jungregisseur Patrick Vollrath ging leider leer aus – sein Kurzfilm „Alles wird gut“ (englischer Titel: „Everything will be okay“) war nach Virgil Widrichs „Copy Shop“ 2001 die zweite österreichische Produktion, die für einen Kurzfilm-Oscar nominiert wurde.