Muss ich Angst um meinen Job haben? Diese Frage kommt wohl einigen Menschen unweigerlich in den Sinn, wenn sie an das Thema Künstliche Intelligenz denken. Und tatsächlich dürfte die KI viele Berufe wohl bald überflüssig machen. Welche Arbeitsplätze besonders gefährdet sind, verrät nun eine neue Studie aus den USA.

Demnach könnten KI-Programme wie ChatGPT, Midjourney und Co unseren Arbeitsmarkt schon bis 2030 nachhaltig verändern.

Studie: Diese Berufe macht KI bis 2030 überflüssig

Die Job-Bewerbung einfach mal von ChatGPT schreiben lassen? Oder mit Deep Art Effects schnell das Foto zum Kunstwerk à la Picasso machen? Immer mehr Menschen kommen auf den Geschmack der künstlichen Intelligenz (KI). Doch auch in der Wissenschaft tut sich gerade enorm viel. So erreichen uns beinahe im Stundentakt Nachrichten, wozu Künstliche Intelligenz inzwischen schon alles fähig ist. Erst kürzlich verkündete ein Forschungsteam zum Beispiel, dass ein Programm nun sogar Gedanken von Menschen lesen kann. Doch so spannend das Thema künstliche Intelligenz auch ist, zeigen sich viele Menschen dennoch besorgt darüber, was die Zukunft diesbezüglich bringen wird. So stellt sich für viele auch die Frage: Wird mein Job irgendwann dank KI überflüssig sein? Eine neue US-Studie liefert jetzt offenbar eine erste mögliche Antwort darauf.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt ist unaufhaltsam, das steht außer Frage. Und KI hat das Potenzial, für signifikantes Produktivitätswachstum zu sorgen. Gleichzeitig macht sie aber eben auch bestimmte Arbeitsschritte automatisierbar. In einer neuen Studie des McKinsey Global Institute wurde nun untersucht, wie der Aufstieg von KI, Jobs in den USA in den kommenden Jahren voraussichtlich beeinflussen wird. Und die Ergebnisse des Berichts sind ernüchternd. So könnten in den USA fast zwölf Millionen Menschen bis 2030 ihren derzeitigen Beruf verlieren. Denn der Studie zufolge sollen bis zu 30 Prozent der derzeit in den USA geleisteten Arbeitsstunden bis 2030 automatisiert werden. Besonders spannend: Die Forschenden untersuchten hier auch, welche Berufe besonders gefährdet sind.

Die großen Verlierer: Bürohilfskräfte

Um zu ermitteln, welche Berufe und Tätigkeiten am meisten betroffen sind, wurden für die Studie sowohl 850 Berufe sowie 2.100 konkrete Tätigkeiten innerhalb dieser Berufe analysiert. Laut den Ergebnissen der Studie entfallen etwa 75 Prozent der prognostizierten Arbeitsplatzverluste auf folgende vier Kategorien: Bürounterstützung, Kundendienst und Verkauf, Gastronomie und Produktionsarbeit (zum Beispiel Fertigung). Hier sollen die meisten Arbeitsstunden durch KI und Roboter ersetzt werden. Aber auch Jurist:innen müssen offenbar um ihren Job bangen.

Allgemein wird aber erwartet, dass die Arbeitnehmer:innen im unteren Lohnsegment am stärksten von diesen Veränderungen betroffen sein werden. Wobei es bei Frauen 1,5 Mal wahrscheinlicher ist, dass die verändernde Arbeitswelt sie zu einem Berufswechsel zwingt.

Berufe im Gesundheitswesen besonders gefragt

Die Studie zeigt aber auch, dass die Nachfrage nach Berufen im Gesundheitswesen wohl signifikant ansteigen wird – von Krankenpflegeberufen bis hin zu Chirurgie und Radiologie. KI wird folglich keine Arbeitsplätze in der Gesundheitsbranche komplett ersetzen können, hier ist eher von „Arbeitsoptimierung“ die Rede. Beispielsweise durch die Nutzung von KI zur Triage in überlasteten Notfallstationen oder zur Vereinfachung der Einsatzplanung und Verwaltungsaufgaben. Gleichzeitig ergab die Studie, dass die Nachfrage nach höher bezahlten Berufen in Branchen wie der Technik und dem Transportwesen in Zukunft wahrscheinlich erheblich steigen wird. Durch die anhaltende Expansion des E-Commerce sollen mehr Transport- und Lagerarbeiter:innen nötig sein.

Aber auch wenn die Aussichten auf automatisierte Arbeitsprozesse den ein oder anderen nun besorgt in die Zukunft blicken lässt, möchte das Forschungsteam auch darauf hinweisen, dass nicht zwangsläufig alle betroffenen Jobs dem Untergang geweiht sind. Zudem steht in der Studie auch das Thema Umschulung im Fokus. Hier käme es laut den Autoren aber auf die Fähigkeit des Landes an, gefährdete Arbeitnehmer:innen rechtzeitig umzuschulen. Man sei diesbezüglich aber durchaus zuversichtlich.