Bald haben wir es geschafft und 2020, das wohl anstrengendste Jahr unseres Lebens, hinter uns gebracht. Auch wenn die Pandemie längst nicht vorbei ist, können wir dank der neuen Impfstoffe hoffnungsvoll in die Zukunft blicken und zumindest ein klein wenig kollektiv aufatmen.

Lassen wir uns zuvor aber noch einen Blick zurückwerfen, auf das Jahr, das wir alle hassen. Auf das Jahr, das wir bald alle aus unserem Gedächtnis zu verdrängen versuchen. Auf das Jahr, das – wäre es ein Mensch – nie wieder auf unsere Partys eingeladen wird, obwohl es sowieso nicht kommen würde, weil es keine Veranstaltungen mit vielen Leuten mag. Dennoch hat es und viel beigebracht – wenn auch unfreiwillig.

Schlimmer geht immer

Wie oft haben wir im zu Ende gehenden Jahr die Worte „schlimmer kann es zumindest nicht mehr werden“ geäußert und wurden dann blitzschnell eines Besseren belehrt? Zumindest konnte man sich auf 2020 verlassen, wenn es darum ging mit immer mehr Einschränkungen unseres Lebens daherzukommen. Im ersten Lockdown dachten wir noch, wir hätten das Schlimmste erlebt, was die Pandemie zu bieten hat. Drei Lockdowns und gefühlt mehrere Milliarden Pressekonferenzen später, wissen wir, dass wir gar nichts wissen.

Ohne Konsum geht gar nichts

Dreimal wurde der Handel in Österreich geschlossen. Schnell einmal ins Shoppingcenter fahren und neue Schuhe oder einen größeren Topf für die wachsende Zimmerpflanze zu kaufen war plötzlich nicht mehr möglich. Auch in den Restaurants zu sitzen oder sich bei einem Glas Wein an der Bar mit seinen Freunden über die Krise auskotzen war während der Lockdowns verboten. Ganz ohne Konsum kommt der Mensch aber dann doch nicht aus. Um sich an die neue Situation anzupassen und zumindest etwas Geld zu machen, haben viele Gastronomie-Betriebe angefangen, Coffee-To-Go oder „Punsch-To-Drink-Everywhere-But-Here“ auszuschenken. Und weil die Spaziergänge irgendwie viel lustiger sind, wenn man etwas in der Hand hat, wurde dieses Angebot von uns Konsumenten auch dankend und exzessiv angenommen. Auch in der Quarantäne zu Hause ist uns klargeworden: Online-Shopping hilft gegen Langeweile und Lagerkoller, wenn auch nur kurz. Shoppt man zudem lokal, hilft man auch noch der heimischen Wirtschaft. Yay.

Zeit mit der Familie und mit Freunden ist kostbar

Viele Freunde konnten wir dieses Jahr nicht sehen. Teilweise waren die Bestimmungen, wen wir wann tatsächlich persönlich treffen dürfen, so verwirrend, dass viele es gleich ganz gelassen haben. Auch die Familie zu sehen war plötzlich nicht mehr selbstverständlich. Umso kostbarer also die Zeit, die wir dann wirklich im Kreise unserer Liebsten verbringen konnten. Um nicht ganz zu vergessen, wie es ist, mit mehreren Menschen auf einmal Kontakt zu haben, disponierten wir vor allem am Anfang der Pandemie auf Videokonferenzen um. Sogar die Oma hat dieses Jahr gelernt, wie man mit Zoom umgeht. Und wir wissen spätestens seit heuer, dass es immer zumindest einen gibt, der im Zoom-Meeting das Mikro nicht findet.

Baustellen sind krisenfest

Viele Geschäfte mussten zusperren. Die Menschen mussten in ihren Wohnungen bleiben. Aber die Baustellen machten weiter wie bisher. Jeder, der 2020 im Homeoffice war, während um ihn herum Bauarbeiter mit Hammer und Bohrer so getan haben, als wäre alles in Ordnung, hat auf schmerzhafte Weise gelernt: Baustellen arbeiten auch in der Krise.

Urlaub in den eigenen vier Wänden ist auch schön

Touristische Reisen ins Ausland waren 2020 zumindest im Sommer möglich. Die Reisebeschränkungen während der Pandemie haben uns aber gezeigt, dass Urlaub im eigenen Land genauso erholsam und schön sein kann wie in einem fernen, exotischen Land. Viele von uns haben sich in ihrem Urlaub aber dazu entschieden, gar nicht wegzufahren und in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Ganz ohne Reisestress und große Kosten. Auch schön! Auf den nächsten Trip in ein Land, dessen Sprache wir nicht sprechen, freuen wir uns trotzdem.