Spätestens seit Seaspiracy ist uns das Ausmaß der Plastikverschmutzung noch einmal schmerzlich bewusst gemacht geworden. Nicht nur zerstört das Plastik die Lebensräume vieler Tierarten, sondern stellt sogar meist ihre größte Lebensbedrohung dar. Es gibt mittlerweile einige Projekte, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, unsere Ozeane von diesem Plastik zu befreien.

Wir ziehen virtuell unseren Hut vor allen beteiligten Personen, die sich dieser Mammutaufgabe annehmen und unseren Planeten wieder zu einem lebenswerteren Ort machen wollen.

So viel Plastik ist in unseren Weltmeeren

Unsere Meere zerbersten praktisch vor Plastik: Pro Jahr werden 4,8-12,7 Millionen Plastikmüll ins Meer gekippt. Wir können uns inzwischen gar nicht mehr vorstellen, wie viel Müll tatsächlich in unseren Meeren und Ozeanen herumschwimmt. Lebensräume und Korallenriffe gehen zugrunde und Meerestiere verenden durch unseren Plastikmüll und die Abfälle der Fischerei-Industrie. Unsere Meere sind nicht nur überfischt, sondern auch bis aufs Äußerste vermüllt. Der Plastikmüll verschwindet nicht einfach von selbst, er braucht unfassbare 450 Jahre bis er verrottet. Deshalb haben sich engagierte Personen der Aufgabe angenommen, diesem Problem ein Ende zu setzen und den Lebewesen im Wasser wieder eine lebenswerte Umgebung zu ermöglichen.

Projekte zur Säuberung unserer Weltmeere

Noch sind diese Meeres-Säuberungs-Systeme nicht im Einsatz, aber es ist nur noch eine Frage der Zeit. Die meisten von ihnen durchlaufen gerade eine Testphase.

Pacific Garbage Screening

Dafür entwickelte Marcella Hansch eine rochenförmige Plattform, die innerhalb der Müllstrudel platziert werden soll. Diese Plattform verhindert, dass Strömungen oder Wellenbewegungen entstehen. Durch die geringere Dichte des Mülls und das Kanalsystem der Plattform sammelt sich das Plastik an der Oberfläche der Plattform. Auf diese Weise muss der Müll nur noch zusammengesammelt werden.

Ocean Clean-Up

The Ocean Clean-Up ist ein Sammelsystem, das selbstständig Plastikmüll im Ozean einsammelt. Es besteht aus einem 600 Meter langen Schlauchsystem, das Plastikmüll ab einer Größe von 20mm einsaugt. Dadurch soll vor allem verhindert werden, dass das Plastik weiter zu Mikroplastik verfällt.

Sea-Bin

Der kleine schwimmende Mülleimer funktioniert gut für ruhigere Gewässer wie Häfen und soll hauptsächlich kleinere Abfälle aus dem Wasser filtern. Dabei saugt der Eimer Wasser und das darin schwimmende Plastik auf und filtert es. Wenn der schwimmende Müllsauger 1,5 kg Müll aufgesammelt hat, muss er geleert werden.

Kunststoff-Killer Bakterium

Wenn wir den ganzen Müll aus den Meeren gefischt haben, stellt sich die Frage, wie wir diesen recyclen können. Hierfür gibt es inzwischen auch schon einen Ansatz: Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben durch Zufall ein Bakterium entdeckt, das Plastik zersetzen kann. Die Hoffnungen sind sehr groß, weil es bisher kein effektives Kunststoff-Recycling gibt.