Eine Software-Konferenz in Dresden hat es nicht geschafft, auch nur eine Frau auf ihre Rednerliste zu setzen. Daraufhin hagelte es heftige Kritik. Die PHP Central Europe, die vom 4. bis 6. Oktober in Dresden hätte stattfinden sollen, wurde nun abgesagt. 

Unter 250 Einreichung von Vorträgen, die auf der Konferenz präsentiert werden sollten, war nur eine Frau – aber auch sie wurde nicht als Sprecherin angenommen. Jedoch wurde die fehlende Diversität nicht hingenommen, sondern scharf kritisiert. Männer, die bereits zugesagt hatten, einen Vortrag zu halten, sagten ab. Daraufhin reagierte die Organisation und meinte, die scharfe, öffentliche Kritik der ehemaligen Vortragenden sei schuld, wieso sie sich gezwungen fühle, die Konferenz abzusagen. Auch würde der Verkauf der Tickets dieses Jahr deswegen schlechter laufen.

IT-Konferenz findet nicht statt: Liste der Sprecher als unpassend eingestuft

Nachdem es heftige Kritik gegen die Organisation der Konferenz gehagelt hatte, sagten diese die Veranstaltung ab. In einem öffentlichen Statement auf ihrer Website teilten sie mit, dass das Event dieses Jahr nicht stattfinden wird. Als Begründung führten sie drei Links zu Tweets und Blogbeiträgen an, die die Veranstalter öffentlich kritisierten, an. Alle Beiträge waren von drei der 39 männlichen Sprechern, die sich dagegen aussprachen, dass es keine einzige weibliche Vortragende gab. Diese kritisierten unter anderem die fehlende Diversität, die schon bei den Einreichungen ersichtlich war, sowie die Tatsache, dass nichts dagegen unternommen wurde. Wenn bemerkt wird, dass es keine Einreichungen von Frauen oder Menschen anderer marginalisierter Gruppen gibt, ist das ein Zeichen, dass man sich mehr bemühen muss, so die Kritik.

PHP Central Europe: Kritik an fehlender Diversität

Der US- amerikanische Unternehmer Karl L. Hughes etwa meinte, dass sich die Organisation des php Central Europe schämen soll. Dass wir im Jahre 2019 leben und ein Line-Up, dass nur weiße Männer einlädt, nicht vertretbar ist. Auch er hätte auf der Konferenz einen Vortrag halten sollen. In Form eines Tweets gab er seiner Meinung kund, die auch anzuschlagen schien. Immerhin gab die Webseite der Konferenz auch seinen Tweet als Grund an, wieso kaum Tickets verkauft wurden. Aber auch, wieso die Konferenz abgesagt werden musste. Hughes reagierte, in dem er meinte, dass er zwar nicht die Absicht gehabt habe, jemanden zu schaden, den Hass aber gerne entgegennehme.

Auch die Teilnehmer Mark Baker, ein Entwickler, und Larry Garfield waren der Meinung, dass eine Liste an Sprechern, die ausschließlich männlich sind, nicht akzeptabel sei. Baker meint, dass es manchmal wichtiger ist für seine Überzeugungen einzustehen, auch wenn es zu Schwierigkeiten kommen kann. Sogar zwei Vorträge hätte er halten sollen.

Larry Garfield versuchte noch, die Organisation der php Central Europe Konferenz zu kontaktieren, um mit ihnen darüber zu reden, eine Lösung zu finden. Er hat ihnen angeboten, Wege zu finden, um Kosten zu sparen. Er meinte, es sollen Reise- und Unterkunftkosten eingespart werden, dafür Geld in die Hand genommen werden, um Frauen zu organisieren. Nur war die Organisation der Konferenz dafür nicht offen. Sie meinten, die Einreichungsfrist der Vorträge wäre so oder so schon längst vorbei.