Na wie jetzt? Vor wenigen Monaten rühmte sich Tech-Milliardär Elon Musk noch damit, Twitter für satte 44 Milliarden US-Dollar gekauft zu haben – und jetzt will er das soziale Netzwerk plötzlich doch nicht mehr? Das Anwalts-Team rund um Musk hat jetzt bekannt gegeben, dass der Deal geplatzt sei.

Diese Aktion könnte für den Tesla-Chef nun allerdings vor Gericht enden.

Twitter-Deal geplatzt: Elon Musk macht Rückzieher

Wie es scheint, wird aus dem 44-Milliarden-Dollar-Geschäft zwischen Elon Musk und Twitter jetzt doch nichts. Denn die Anwälte des 51-Jährigen haben verkündet, dass der Deal geplatzt sei, wie aus einer am Freitag (08. Juli 2022) veröffentlichten Mitteilung bei der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Konkret heißt es darin, Twitter habe mehrere Punkte der Übernahme-Vereinbarung gebrochen. Dass dies nun bis zu einem Abbruch des Kaufes führt, ist für viele keine Überraschung.

Denn dass diese Übernahme möglicherweise nie zustande kommen wird, haben Experten auf dem Gebiet schon früh erkannt. Zuvor habe Musk bereits kritisiert, dass Twitter keine echte Meinungsfreiheit zulasse. Außerdem gebe es zu viele Spam- und Fake-Accounts, die auf dem Kurznachrichtendienst kursieren, so Musk. Letzteres sei auch eine Begründung, warum die Übernahme jetzt abgebrochen wurde. Denn die Anwälte des Milliardärs verkündeten, dass Twitter keine vollständigen Informationen zur Zahl von Fake-Accounts mitgeteilt habe.

Als Elon Musk im April angekündigt hat, dass er Twitter für 44 Milliarden Dollar kaufen wolle, war eine der Bedingungen, dass das Unternehmen die Zahl der Bots und Fake-Accounts öffentlich machen musste. Scheinbar verlief das jedoch nicht nach den Vorstellungen von Musk. Experten sahen darin bereits einen Versuch, den hohen Preis, den der Tesla-Chef für das Soziale Netzwerk hinblättern hätte müssen, zu drücken.

Twitter will sich jetzt wehren

Doch mit einer einfachen Absagen ist die Sache wohl nicht vom Tisch, stattdessen könnte jetzt ein langer und teurer Rechtsstreit drohen. Denn sowohl Elon Musk als auch Twitter haben vorab eine Strafe von einer Milliarde Dollar vereinbart, falls eine der beiden Parteien von diesem Deal zurücktritt. Zudem möchte Twitter laut US-Berichten an der Übernahme festhalten und daher auch vor Gericht ziehen.

Wie Analystin Julie Biel gegenüber der CNBC erklärte, sei der Rückzug von Musk auf lange Sicht womöglich sogar eine bessere Option für Twitter. „Die Twitter-Mitarbeiter hatten kein Vertrauen in Elons Fähigkeiten, eine derartige Firma zu führen, wenn er mit Tesla und SpaceX gleichzeitig noch zwei Unternehmen führt, die groß und komplex sind“, so Biel. „Kurzfristig ist es nicht so gut, es wird keinen anderen Käufer geben, das wissen wir. Und die Werbeeinnahmen werden leiden. Ich mache mir deswegen etwas Sorgen um die Aktie – aber langfristig wird es für die Firma gut sein.“