Es ist ein Video, das in den vergangenen Wochen viral ging: Ein junger Mann ritzt die Namen von sich und seiner Lebensgefährtin in eine Mauer – und zwar ausgerechnet in die legendäre KolosseumMauer. Vandalismus, der international für Aufregung sorgt.

Jetzt versucht der Mann, sich zu entschuldigen.

Mann beschädigt Kolosseum-Mauern

Neben Sehenswürdigkeiten wie dem Eiffelturm in Paris oder der Freiheitsstatue in New York City gehört das Kolosseum in Rom wohl zu den bekanntesten Gebäuden der Welt. 2018 zählte das Kolosseum etwa 21.000 Besucher:innen jeden Tag. Sie alle wollten die Geschichte Roms und Italiens besser kennenlernen. Vielleicht das ein oder andere Selfie machen und in die Welt der Gladiatorenkämpfe eintauchen.

Der 27-jährige Ivan hatte aber ganz andere Ziele bei seinem Rom-Aufenthalt. Denn wie ein Video zeigt, ritzt der junge Mann mit seinem Schlüssel „Ivan+Haley 23“ in die Mauern des Gebäudes. Eine Aktion, die viele wohl noch aus Kindheits- und Teenietagen kennen. Damals, als das It-Paar der Schule die Initialen in Bäume, Parkbänke oder den Schultisch geritzt hat. Doch im Gegensatz zu dem Vandalismus aus Teenietagen beschädigt Ivan mit seiner Aktion ein fast 2.000 Jahre altes Monument und Kulturerbe.

Ein absoluter Skandal, der in den darauffolgenden Tagen international für Aufruhr sorgt. Die italienische Polizei sucht fünf Tage lang nach dem Touristen; Medien veröffentlichen seinen vollständigen Namen und online ist der Shitstorm gegen den jungen Mann groß!

Entschuldigung an Bürgermeister und Staatsanwaltschaft

Offensichtlich wurde der Druck jetzt so groß, dass sich Ivan selbst gemeldet hat. Er verfasste nämlich Medienberichten zufolge einen Entschuldigungsbrief an den Bürgermeister Roms und die zuständige Staatsanwaltschaft. „Mit diesen Zeilen möchte ich mich bei den Italienern und der ganzen Welt von ganzem Herzen und aufrichtig für den Schaden entschuldigen, der einem Kulturgut zugefügt wurde, das in Wirklichkeit das Erbe der gesamten Menschheit ist“, erklärt der junge Mann in dem Brief, der in der italienischen Zeitung „Il Messaggero“ veröffentlicht wurde.

Doch in dem Brief will er sich nicht nur entschuldigen, sondern versucht scheinbar auch, eine Erklärung für die Situation zu finden. „Ich gebe mit der größten Verlegenheit zu, dass ich erst nach dem, was bedauerlicherweise geschehen ist, von dem Alter des Denkmals erfahren habe“. Und auch sein Anwalt Alexandro Maria Tirelli betont auf Nachfrage der italienischen Zeitung, dass hinter Ivans Aktion vielmehr Ignoranz steckt als bewusste bösartige Beschädigung. Denn er betont, dass „der Junge der Prototyp des Ausländers ist, der leichtfertig glaubt, dass in Italien alles erlaubt ist, sogar die Art von Handlung, die in ihren eigenen Ländern streng bestraft werden würde“.

Ob der Bürgermeister die Entschuldigung tatsächlich annimmt, bleibt abzuwarten. Doch so oder so: der Brief alleine wird wohl nicht reichen, um die Aktion wieder gut zu machen. Denn laut Medienberichten drohen dem Mann zwischen €2.500 und €15.000 Geldstrafe sowie zwei bis fünf Jahre Gefängnis.