Die kontroverse Serienkiller-Serie „Dahmer“ gehört zu den erfolgreichsten Originals von Netflix. Für den riesigen Erfolg der Serie verantwortlich ist mitunter auch Hauptdarsteller Evan Peters. Und für die Verkörperung des Serienkillers nahm der Schauspieler echte Strapazen auf sich!

So sei der „American Horror Story“-Star über Monate in der Rolle des Serienmörders geblieben.

Monatelanges Method-Acting? 

Viele Hollywoodstars tun alles, um eins mit ihren Rollen zu werden. Immer wieder wenden Schauspieler:innen dafür gezielt Method Acting an. Sie ändern ihr Aussehen und versuchen auch abseits des Sets, wie ihre Filmcharaktere zu leben. Doch in die Rolle eines Serienkillers zu schlüpfen, ist mit Sicherheit nicht einfach. Erst recht nicht, wenn es diesen tatsächlich gegeben hat.

Die Netflix-Serie „Dahmer“ basiert auf den wahren Begebenheiten des Serienkillers Jeffrey Dahmer, der zwischen 1978 und 1991 mehrere junge Männer und Jugendliche tötete. Er gestand insgesamt 17 Morde und wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Schauspieler Evan Peters nahm die Herausforderung an, ihn in der Serie zu spielen. Bereits zum Start der Serie verriet er, dass er großen Respekt vor der Rolle hatte. Nun wurde bekannt, dass er schon vor Drehstart monatelang in seiner Rolle blieb.

Um in Rolle zu bleiben: Evan Peters befestigt Gewichte an seinen Armen

In einer Q&A-Runde von Netflix kamen jetzt die Serienbeteiligten um Schöpfer Ryan Murphy und Hauptdarsteller Evan Peters zusammen. Murphy enthüllte bei dieser Gelegenheit, dass sich der Hauptdarsteller genauestens auf seine Darstellung vorbereitet habe. So habe er bereits vor dem sechsmonatigen Dreh vier Monate in seiner Rolle gelebt.

Währenddessen habe er mit einem Dialekt-Coach zusammengearbeitet sowie sich täglich eine 45-minütige Audio-Zusammenstellung des Mörders angehört. Außerdem lief er auch abseits der Dreharbeiten in seinem Kostüm herum. Der Schauspieler habe durchgehend eine Zigarette in der Hand gehalten, Dahmers Jeans und seine Brille getragen. Aber nicht nur das. „Er hat einen ziemlich geraden Rücken. Er bewegt seine Arme beim Laufen nicht, also habe ich Gewichte an meinen Armen befestigt, um zu sehen, wie es sich anfühlt“, sagt Evan in dem Gespräch mit Netflix.

Auch seine Serienkollegin Niecy Nash erinnerte sich in dem Gespräch, dass sie Peters zu Beginn der Dreharbeiten „inmitten seines Prozesses“ erlebt hatte. Sie habe während der Dreharbeiten für ihn gebetet, weil sie erkannt habe, dass die Arbeiten an der Serie ihn „ermüdeten“ und „beunruhigten“.

Schauspieltechnik ist nicht ganz ungefährlich

Kein Wunder, dass sich seine Serienkollegin Sorgen gemacht hat. Immerhin ist die Schauspieltechnik Method Acting nicht ganz ohne. Als trauriges Beispiel dafür gilt der verstorbene Schauspieler Heath Ledger. Der Star hatte sich zur Vorbereitung auf seine Rolle als Bösewicht Joker im Batman-Film „The Dark Knight“ (2008) wochenlang in die Isolation zurückgezogen, wobei er versuchte, die Filmfigur zu durchdringen und sich ihr perfektionistisch anzunähern. In Interviews gab er zu, dass die Rolle physisch und mental an ihm zehrte. Ledger soll während und nach den Dreharbeiten an extremen Schlafschwierigkeiten gelitten haben.

Und auch eine Studie von der McMaster University in Ontario  aus dem Jahr 2019 legt nahe, dass sich Method Acting negativ auf die Psyche auswirken kann. Die Forschenden nahmen an, dass durch diese Schauspieltechnik die eigene Identität des Darstellers oder der Darstellerin in den Hintergrund trat.