Zecken aller Art sollte man nicht unterschätzen. Jetzt verbreiteten sich zudem die tropischen Riesenzecken, auch Hyalomma marginatum genannt, in Europa. Experten warnen, dass diese Parasiten gefährliche Erreger zu uns bringen.

Dazu kommt, dass diese Gattung ihre Opfer verfolgt.

Vorsicht vor tropischen Riesenzecken

Im Sommer kommt es vermehrt zu Zeckenstichen, da sich die Parasiten in sämtlichen Grünflächen aufhalten und dort Mensch und Tier befallen. Im schlimmsten Fall können sie Krankheiten wie FSME oder Borreliose übertragen. Doch als wäre das nicht schon genug, verbreiten sich jetzt auch noch tropische Riesenzecken in Europa. Experten warnen bereits vor der Gattung Hyalomma marginatum, die noch weitere gefährliche Erreger zu uns bringt.

Durch den Klimawandel finden die Zecken bessere Lebensbedingungen vor – so fühlt sich auch die Riesenzecke, die eigentlich aus den Subtropen stammt, mittlerweile in Mitteleuropa wohl. Zwar bevorzugt diese große Säugetiere wie Pferde und Rinder, doch sie sucht sich auch häufig Menschen als Wirte. Das Gefährliche: Diese Art kann schlimme Krankheiten wie etwa das Krim-Kongo-hämorrhagische Fieber übertragen. Das führt zu Blutungen und kann in 5 – 30 Prozent der Fälle auch tödlich verlaufen. Zudem verbreitet die Riesenzecke auch oft den Fleckfieber-Erreger Rickettsia aeschlimannii.

Riesenzecke geht auf Jagd

Im Unterschied zu anderen Zeckenarten geht die Hyalomma marginatum tatsächlich auf die Jagd und verfolgt ihre Opfer. Das bedeutet, dass der Parasit einen Wirt aufsucht – diesen kann er bis auf neun Meter Entfernung wahrnehmen. Dann verfolgt die Riesenzecke das Tier oder den Menschen, den sie befallen möchte, bis zu hundert Meter weit.

Erkennbar ist die Gattung an einem einfärbig braunen Rückenschild. Zudem ist sie mit fünf bis sechs Millimetern doppelt so groß wie andere Zeckenarten. Experten raten, nach einem Stich nicht erst abzuwarten, sondern sofort einen Arzt aufzusuchen.

2018 Erstfund in Österreich

Im Jahr 2018 haben Forscher die erste tropische Riesenzecke in Österreich entdeckt. Mittlerweile hat sich Gattung bereits ausgebreitet. Experten vermuten, dass die Parasiten in Österreich überwintert haben. „Diese Zecken kommen mit dem Vogelzug zu uns, im Frühjahr, wenn die Vögel von Süden Richtung Norden ziehen“, erklärt Georg Duscher, Parasitologe bei der AGES, gegenüber dem Standard. Auch in Deutschland und der Schweiz beobachtet man, wie sich die Hyalomma marginatum verbreitet.

Insgesamt sind die Funde allerdings nach wie vor selten. Es ist noch nicht klar, ob sich diese Parasiten-Art in unseren Breitengraden bereits dauerhaft etabliert hat. Jedoch befürchten Forscher, dass es früher oder später dazu kommen wird.