Zugegeben: Die vergangenen Jahre waren in Sachen Klimawandel nicht ­gerade rosig. Und auch die umstrittenen Aktionen der Klimakleber:innen machen die Thematik nicht unbedingt besser. Jetzt die gute Nachricht: Es ist noch längst nicht ­alles verloren, denn wir haben auch Gutes bewirkt! Und das darf uns ruhig ­motivieren.

Deshalb gibt’s hier einen kleinen Realitycheck voller Good News!

5 gute Dinge, die im Kampf gegen den Klimawandel bereits passiert sind

Auch, wenn viele Nachrichten im Zusammenhang mit diesem Thema negativ erscheinen, gibt es doch auch einige gute Entwicklungen in Sachen Umwelt und Klimawandel.

1. Erholung des Ozonlochs

Ein erster Erfolg im Kampf gegen den Klimawandel: Laut Nasa wird das Ozonloch kleiner! Die Fähigkeit der Menschen, die angegriffene Ozonschicht zu heilen, ist somit nicht nur ein Hoffnungsschimmer in Sachen Umweltschutz, sondern auch ein beeindruckendes Beispiel für internationale Zusammenarbeit bei einer der wohl größten Herausforderungen der Geschichte. Das Montrealer Protokoll, in dem sich 197 Länder zum schrittweisen Ausstieg aus ozonabbauenden Chemikalien verpflichtet haben, macht sich also endlich bezahlt. Wir können mit einer kompletten Erholung des Ozons über der Antarktis bis etwa 2066 und im Rest der Welt bis 2040 rechnen, so ein Expert:innengremium der Vereinten Nationen.

2. Hochsee-Abkommen

Ca. 15 Jahre haben die Verhandlungen rund um ein internationales Hochsee-Abkommen ge­dauert. Das historische Ergebnis: Die Mitglieds­staaten der UNO haben sich kürzlich darauf ge­einigt, dass mindestens 30 Prozent der Weltmeere unter Schutz stehen sollen. Mit anderen Worten: Durch Maßnahmen wie Umweltverträglichkeitsprüfungen sollen bedrohte Arten und Lebensräume in Zukunft besser erhalten werden.

3. Alternative Energiequellen

Eine Frage, die wir uns schon nach dem steilen Anstieg der Gaspreise wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine gestellt haben. Doch genau dank dieses Preisanstiegs wird die Nachfrage nach Erdgas „abnehmen und bis 2025 gedämpft bleiben“, so die Energieagentur (IEA). Das sind richtig gute Neuigkeiten! Warum? Viele Länder bauen immer mehr auf nachhaltigere Energiequellen, z. B. Sonnenenergie, Wasser- und Windkraft.

4. Great Barrier Reef

Die Nachricht, dass das Great Barrier Reef vor Australien im Sterben liegt, hat schon vor einiger Zeit für Erschütterung gesorgt. Wenn die Temperaturen weiter ansteigen, wird das Riff laut Greenpeace in 25 Jahren völlig abgestorben sein. Doch jetzt zieht Australien die Notbremse: Im Februar weigerte sich die australische Regierung, ein neues Kohleprojekt der zentralen Küste von Queensland zu genehmigen. Besser spät als nie! Diese Entscheidung kommt nach einem öffentlichen Aufschrei über weitere potenzielle Risiken für das Korallenriff, das zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört.

5. Klimaerwärmung

Es klang wie ein Ding der Unmöglichkeit, die Erd­erwärmung unter 2 °C zu halten – doch nun ist das Ziel zum Greifen nah. Wenn alle Staaten, und auch wir als Einzelpersonen, die Klimaschutzversprechen einhalten, kommen wir laut dem Klimawissenschaftler Keywan Riahi bis Ende des Jahrhunderts auf eine Erwärmung von exakt 1,9 °C. Doch das ist nicht alles: Österreichs Klimaschutzministerin Leonore Gewessler motiviert uns, weiterzumachen: „Wir dürfen hier nicht stehen bleiben, denn wir haben im Abkommen von Paris festgelegt, dass wir das 1,5-Grad-Ziel schaffen wollen. Das ist möglich, dafür müssen auch Länder wie Russland oder Australien echte Klimaschutzziele vorlegen.“

Lichtblicke: Drei Klima-Innovationen, die richtig laufen

  1. Buzz Lines: Die EU hat einen Siebenjahresplan erstellt, der Insekten wie Bienen und Schmetterlinge vor dem Aussterben bewahren soll. Ökologische Korridore, die sogenannten „Buzz Lines“, erleichtern den Tierchen die Nahrungs- und Unterschlupfsuche. Dadurch sollen unsere Pollenfreunde vor Pestiziden, Umweltverschmutzung, gebiets­fremden Arten und auch dem Klimawandel geschützt werden.
  2. Kannst du mir das Salz reichen? Zu viel Salz ist nicht gut für unser Herz. Doch etwas Gutes hat es schon: Forscher:innen haben neue Akkus mit der vierfachen Energiespeicher­kapazität von Lithium entwickelt. Die aus Natriumschwefel (geschmolzenes Salz, das aus Meerwasser gewonnen werden kann) hergestellten Batterien sind billiger und umweltfreundlicher als bisherige Optionen.
  3. Cut the crap: Klingt vielleicht etwas eklig, ist aber durchaus sinnvoll: Eine belgische NGO verwendet abgeschnittene Haare, um Umweltschadstoffe zu absorbieren. Im ganzen Land werden bei Friseur:innen Haare gesammelt und zu Filz-Quadraten verarbeitet. Diese Matten können in die Abflüsse von Haushalten gelegt werden, um Schmutz im Ab­wasser aufzusaugen, bevor der Dreck in die Kanalisation gelangt.