Fischotter sind der Fischwirtschaft ein Dorn im Auge. Deshalb hat die Politik in Niederösterreich und Kärnten den Abschuss von 103 Fischotter pro Jahr ermöglicht. WWF und Vier Pfoten wollen das mit einer Petition verhindern.

Bereits seit Jahren ist der Fischotter in Österreich ein heißes Thema. Durch die mittlerweile konstant wachsenden Bestände seien laut Fischwirtschaft Bachforelle & Co. gefährdet. Aus diesem Grund erlaubte das Land Niederösterreich den Abschuss einer bestimmten Anzahl der herzigen Fischotter. Tierschutzorganisationen liefen Sturm und konnten vor Gericht zwischenzeitlich Erfolge erzielen, die Bescheide wurden aufgehoben.

103 Fischotter pro Jahr zum Abschuss freigegeben

Nun erlaubt eine neue Verordnung, dass in den kommenden drei Jahren bis zu 180 Fischotter in Niederösterreich zum Abschuss freigeben werden. Auch in Kärnten dürfen pro Jahr bis zu 43 Tiere abgeschossen werden.

Erneut wehren sich WWF und Vier Pfoten – diesmal gemeinsam. Kaum werde der Fischotter in Österreich langsam wieder heimisch, „tritt die Politik den Tier- und Naturschutz erneut mit Füßen“, ärgert man sich. „Ein großer Naturschutzerfolg ist in Gefahr. Niederösterreich und Kärnten handeln willkürlich und ignorieren europäisches Naturschutzrecht. Aus kurzsichtigem Profitstreben wird der Fischotter abgeschossen anstatt endlich unsere heimischen Flüsse und Fische besser zu schützen. Dieses Vorgehen ist rücksichtslos, löst kein einziges Problem und verursacht nur unnötiges Tierleid“, heißt es in einer Aussendung.

Start von Online-Petition gegen Fischotter-Mord

Aus diesem Grund wird eine große Petition gestartet. Sie richtet sich an NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Kärntens Landeschef Peter Kaiser (SPÖ). Laut den Vereinen liege der Rückgang der Fischpopulation zudem nicht an Fischottern, sondern an der starken Verbauung, der Regulierung und Verschmutzung von Flüssen und Seen.

Junge Otter in Gefahr

Die Fischotter seien zudem die „Gesundheitspolizei“ und halten Wildfischbestände gesund. „Paarungen sind bei Ottern ganzjährig möglich. Wird eine säugende Fischotter-Mutter getötet, bleiben ihre Jungtiere zurück und verenden elendiglich. Abschüsse und sogar der Einsatz von Totschlagfallen sind bereits jetzt traurige Realität. Dass derart skrupellos Tierleid in Kauf genommen wird, muss entschieden bekämpft werden“, so Martina Pluda, Kampagnenleiterin von Vier Pfoten.