Gegen den New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo gibt es schwere Vorwürfe. Zwei ehemalige Mitarbeiterinnen werfen ihm vor, sie verbal belästigt und an verschiedenen Körperteilen berührt zu haben.

Der Politiker hat sich bereits zu den Anschuldigungen geäußert und eine Untersuchung angekündigt.

Andrew Cuomo äußert sich zu Vorwürfen sexueller Belästigung

Bereits im Dezember machte eine ehemalige Beraterin des New Yorker Gouverneurs Andrew Cuomo öffentlich, dass er sie jahrelang sexuell belästigt habe. Vor wenigen Tagen behauptete nun auch eine andere Mitarbeiterin, Cuomo habe sie sexuell belästigt. Er habe sie nach ihrem Sexualleben gefragt und ob sie in sexuellen Beziehungen mit älteren Männern gewesen sei. Nach diesen Vorwürfen hat das Büro von Andrew Cuomo eine unabhängige Untersuchung angekündigt. Man habe New Yorks Justizministerin Letitia James und die Oberste Richterin des Berufungsgerichts des Bundesstaats, Janet DiFiore, gebeten, einen politisch unabhängigen Juristen zur Leitung der Untersuchung zu benennen, teilte Cuomo-Beraterin Beth Garvey am Sonntag mit. Dieser Jurist solle nach gründlicher Überprüfung einen Bericht veröffentlichen. „Alle Mitarbeiter des Büros des Gouverneurs werden voll kooperieren.“

Cuomo selbst äußerte sich zu den Vorwürfen mit folgenden Worten: „Ich räume ein, dass einige der Dinge, die ich gesagt habe, als unerwünschte Flirts fehlinterpretiert worden sind. Soweit das jemand so empfunden hat, tut mir das aufrichtig leid.“ Zudem betonte er: „Ich habe nie jemanden unangemessen berührt.“

Die Anschuldigungen

Die frühere Gesundheitsberaterin in Cuomos Regierung, Charlotte Bennett, beschuldigte Cuomo, sie im vergangenen Frühjahr zwar nicht berührt, aber verbal bedrängt zu haben. „Ich verstand, dass der Gouverneur mit mir schlafen wollte, und fühlte mich furchtbar unwohl und hatte Angst“, sagte die 25-jährige Ex-Mitarbeiterin gegenüber der „New York Times“. Die ehemalige Beraterin Lindsey Boylan beschuldigt den 63-Jährigen,  2018 in seinem Büro in Manhattan ungefragt auf die Lippen geküsst zu haben. Boylan schrieb auf der Onlineplattform Medium: „Gouverneur Andrew Cuomo hat innerhalb seiner Verwaltung eine Kultur geschaffen, in der sexuelle Belästigung und Drangsalieren so allgegenwärtig sind, dass es nicht nur geduldet, sondern erwartet wird“. Cuomo bringe seine Kritiker zudem durch Einschüchterung zum Schweigen.

Joe Biden unterstützt schnelle und unabhängige Untersuchung

Cuomo ist seit 2011 Gouverneur von New York. Der Demokrat galt in der Corona-Krise zunächst als Hoffnungsträger und Gegenstück zu dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Der New Yorker Gouverneur versprach seine Politik nach wissenschaftlichen Notwendigkeiten auszurichten. Sein Krisenmanagement brachte ihm viel Lob ein. Zuletzt geriet er aber wegen hoher Todeszahlen in Pflegeheimen in die Kritik. Hintergrund ist, dass man die Zahl der Todesfälle in den Heimen in New York zuletzt stark nach oben korrigiert hat. Und zwar von 8.500 auf mehr als 15.000. Mehrere Medien berichteten, dass Abgeordnete des Bundesstaates eine Verschleierung der Ausmaße durch Cuomo vermuten.