Etwa mehr als die Hälfte der österreichischen Singles kann sich Freundschaft Plus, also ein unverbindliches sexuelles Verhältnis unter Freunden vorstellen.

Das zeigt eine aktuelle Studie der Dating-Plattform Elite Partner und Marketagent.com.

Viele Singles sind offen für Freundschaft Plus

Laut einer aktuellen Umfrage, kann sich mehr als jeder zweite österreichische Single (54 Prozent) vorstellen, regelmäßig Sex mit einer vertrauten Person ohne Verpflichtungen zu haben. Dabei sind es vor allem Single-Männer, die das Konzept von Freundschaft Plus besonders gut finden (65 Prozent vs. Frauen 44 Prozent). Besonders interessant: Wenn man sich die verschiedenen Altersgruppen der Studie anschaut, zeigt sich, dass sich das Friends-with-Benefits-Konzept bei 60 Prozent der 40- bis 49-Jährigen der größten Beliebtheit erfreut; dicht gefolgt von den 18- bis 29-Jährigen (56 Prozent) und 30- bis 39-Jährigen (54 Prozent). Am wenigsten halten Singles ab 60 Jahren von einer Freundschaft mit gewissen Vorzügen (42 Prozent).

Ganz ohne Gefühle scheint es für die meisten dann allerdings doch nicht zu funktionieren. Fast 80 Prozent der Befragten halten es nämlich für möglich, dass sich aus einer solchen unverbindlichen Romanze auch eine feste Partnerschaft entwickeln kann. Männer können sich den Schritt in eine ernste Richtung laut Studie übrigens häufiger vorstellen als Frauen.

Österreichische Singles sind bindungsfreudig

Wie die Studie außerdem ergeben hat, sind österreichische Singles aber auch ziemlich bindungsfreudig. Rund acht von zehn Singles sehen eine feste Beziehung und exklusiv mit einer Person zu sein nämlich als ideales Beziehungsmodell. 77 Prozent der Befragten gaben an, eine langfristige Partnerschaft zu bevorzugen. Vor allem die 30- bis 39-Jährigen (84 Prozent) träumen davon, die bessere Hälfte zu finden und sehnen sich nach einer liebevollen Partnerschaft. „Dieser hohe Wert bei den Singles in den 30ern kann durchaus mit dem Streben nach Familiengründung und gemeinsamer Zukunft erklärt werden. Auch soziale Einschränkungen, bedingt durch die Corona-Pandemie, haben den Wunsch nach Geborgenheit und einer verlässlichen Liebesbeziehung verstärkt. In diesem Lebensabschnitt wirken sich sowohl romantische Ideale als auch Sicherheitsbedürfnisse auf den Beziehungswunsch aus“, so Lisa Fischbach, Psychologin und Forschungsleiterin bei ElitePartner.at.

Offene Beziehung, Polyamorie oder unverbindliche Affäre?

Alle anderen alternativen Beziehungsmodelle liegen weit abgeschlagen dahinter. Zum Vergleich: Das Konzept der offenen Beziehung – also eine langfristige Beziehung zwischen zwei Personen in der die Beteiligten die Freiheit haben, auch andere, wechselnde (Sexual-)Partner haben zu können – landet mit sechs Prozent auf dem zweiten Platz. Polyamore Beziehungen – ebenfalls eine langfristige Partnerschaft, aber sexuell und/oder emotional zwischen mehreren Personen, die voneinander wissen – liegen mit drei Prozent auf dem dritten Platz der Idealvorstellung einer Partnerschaft. Das Schlusslicht in Sachen Beziehungswunsch sind rein sexuelle Affären, ohne jegliche emotionale Bindung – lediglich ein Prozent der Singles bezeichnet diese Art der Liebschaft als erstrebenswert.

Im Rahmen der Studie im Auftrag von ElitePartner wurden im November 2020 insgesamt 1.503 Österreicher im Alter zwischen 18 und 69 Jahren, darunter 451 Singles, mittels Online-Interviews befragt.