Im Fall der Influencerin Gabby Petito kommen auch fast zwei Jahre nach ihrem tragischen Tod noch Details ans Licht, die erschüttern. Die Familie der Verstorbenen veröffentlichte jetzt ein Selfie von Gabby, das sie mit deutlichen Verletzungen im Gesicht zeigt. Aufgenommen wurde das Bild offenbar wenige Momente, bevor sie und ihr Freund, Brian Laundrie, von der Polizei aufgehalten wurden.

Der Vorwurf der Familie: Das Foto soll beweisen, dass die Polizisten hätten einschreiten müssen.

Neues Selfie von Gabby Petito aufgetaucht

Im August 2021 ereignete sich in den USA eine furchtbare Tragödie: Die junge Influencerin Gabby Petito war mit ihrem Freund, Brian Laundrie, auf einem Roadtrip durch die Staaten unterwegs. Doch sie schaffte es nicht mehr lebend zurück nach Hause. Wochenlang suchte man nach der 22-Jährigen, bis man ihren leblosen Körper schließlich fand. Nach und nach kamen immer mehr grausame Details ans Licht.

So soll es zwischen den beiden immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen sein. Während ihrer gemeinsamen Reise verletzte sich Gabby bei einer Wanderung dann so schwer, dass sich Laundrie offenbar nicht anders zu helfen wusste, als seine Freundin „von ihrem Leid zu erlösen“. In seinem Notizbuch gestand er schließlich, Gabby ermordet zu haben. „Ich habe ihr Leben barmherzig beendet“, so Brian. Daraufhin nahm sich der 24-Jährige das Leben.

Die Eltern der ermordeten Influencerin lassen nun nichts unversucht, um den Mordfall vollständig aufzuklären. Denn sie werfen der örtlichen Polizei vor, fahrlässig gehandelt zu haben. Dazu hat Gabbys Familie jetzt belastendes Beweismaterial veröffentlicht: Ein Selfie der 22-Jährigen, das sie mit heftigen Verletzungen im Gesicht zeigt. So sieht man deutlich eine Schnittwunde an der linken Wange – Augenlid und Nase sind zudem mit Blut verschmiert.

Familie fordert 50 Millionen Dollar Schadenersatz

Ein Detail, das die Sache noch tragischer macht: Das Bild nahm die Influencerin nur wenige Minuten auf, bevor sie und Brian am 12. August 2021 von Polizisten in Utah aufgehalten wurden, nachdem besorgte Augenzeugen die Beamten alarmierten. Auf dem Selfie trägt Gabby außerdem dasselbe Shirt, das auch auf den Bodycam-Aufnahmen der Polizei zu sehen war. Das Videomaterial, das nach Gabbys Verschwinden auftauchte, zeigte außerdem, dass im Gespräch mit den Beamten von häuslicher Gewalt die Rede war.

Für Gabbys Familie eigentlich Beweis genug, dass die Beamten zu diesem Zeitpunkt bereits einschreiten hätten müssen. Das veröffentlichte Selfie soll den Vorwurf jetzt noch untermauern, dass hier nicht gehandelt wurde. Daher fordert Petitos Familie nun 50 Millionen Dollar Schadenersatz von der Polizeibehörde. „Gabby wäre heute noch am Leben, wenn die Polizei seinerzeit die Vorschriften zum Umgang mit Opfern häuslicher Gewalt befolgt hätte“, so der Anwalt der Familie, James W. McConkie.

Laut Klage, hätten die zuständigen Beamten nach der körperlichen Auseinandersetzung Petitos Freund und nicht die 22-Jährige selbst als Opfer betrachtet. Dadurch sei sie auch nicht ausreichend geschützt gewesen. „Wir haben das Gefühl, dass wir für Gerechtigkeit sorgen müssen, weil sie an diesem Tag hätte geschützt werden können“, stellt Petitos Mutter klar. Mit der Klage in Höhe von 50 Millionen Dollar gehe es ihnen darum, zu verhindern, dass sich so etwas wiederhole.