Fluglinie stellt Betrieb ein. Wer jetzt noch ein Ticket der Germania hat, muss sich nach Alternativen umsehen.

Der Flug von Fuerteventura landete knapp nach 1 Uhr in der Nacht auf Dienstag in Berlin – es sollte der letzte Flug der Germania sein. Die Berliner Airline hat nämlich in diesen Stunden Insolvenz angemeldet. Mit sofortiger Wirkung wurde der Flugbetrieb eingestellt, es werden also keine Flüge mehr durchgeführt.

Laut deutschen Medienberichten hat die Airline bereits in den Jahren 2015 und 2016 empfindliche Verluste erlitten. Schon seit Mitte Jänner wurde über ein Ende der Germania spekuliert, nun ist es also soweit. Dabei hatte es noch am 19. Jänner in einer Presseaussendung geheißen, der „kurzfristige Finanzbedarf“ sei gedeckt.

Was Reisende tun können

Doch was heißt das für Passagiere, die bereits ein Flugticket dieser Airline haben? Wer eine Pauschalreise mit Germania-Flug gebucht hat, hat Glück – der Veranstalter wird sich wohl oder übel nach einem Ersatz umsehen müssen. Weniger Glück haben Reisende, die nur ein Ticket dieser Airline haben. Nach derzeitigem Recht bekommen sie keinen Ersatzflug und auch die Aussichten auf finanzielle Entschädigung sind nicht groß: Bei der ebenfalls in die Insolvenz geflogenen Air Berlin sahen viele Passagiere durch die Finger. Eine Möglichkeit: Die eigenen Ansprüche beim Insolvenzverfahren anmelden – die Frage ist dann nur, ob sich der Aufwand lohnt.

Der Fall Germania zeigt: Die Flugbranche leidet unter dem harten Preiswettbewerb, immer wieder geraten Airlines in finanzielle Probleme. In Österreich sorgte zuletzt die völlige Übernahme von Laudamotion durch Ryanair für Aufregung – Niki Lauda übergab seine Anteile an den irischen Billigflieger. Dabei war von der Politik lange Zeit von einer „österreichischen Lösung“ dank des Engagements von Lauda gesprochen worden.