In Südkoreas Hauptstadt Seoul ist es in dem beliebten Ausgehviertel Itaewon am Samstagabend zu einem Massengedränge mit zahlreichen Toten gekommen. Offenbar befanden sich zu viele Menschen in einer engen Gasse. Die Behörden melden mindestens 151 Tote und 82 Verletzte.

Wie genau es zu der Tragödie kommen konnte, steht noch nicht fest.

Über hundert Tote bei Massenpanik in Seoul

Es sind schreckliche Szenen, die sich am Samstagabend in Seoul abspielen. In dem beliebten Ausgehviertel Itaewon kommt es zu einer Massenpanik mit zahlreichen Todesopfern. Die Behörden melden mindestens 151 Tote. 82 weitere Menschen seien verletzt worden, einige von ihnen schwer, weshalb die Zahl der Todesopfer noch weiter steigen könnte. Betroffen waren überwiegend junge Menschen, die in dem beliebten Viertel Itaewon Halloween feiern wollten.

Noch ist nicht klar, wie genau es zu der Panik kommen konnte. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap hatte sich in Itaewon zuvor eine große Menschenmenge langsam durch eine enge Straße nach vorne bewegt, was auch Videoaufnahmen belegen. Dabei entstand gegen 22.20 Uhr wohl eine Massenpanik. Offenbar wollten sich die vorwiegend jungen Personen ihren Weg zu Halloween-Feierlichkeiten bahnen. Als einige stürzten, sei Panik ausgebrochen und Menschen „zusammengedrückt“ worden.

„Wie in einem Grab“

Die Nachrichtenagentur zitierte einen Augenzeugen: „Die Menschen waren wie in einem Grab übereinander geschichtet“. Weiters beschreibt er die Szenen: „Einige verloren allmählich das Bewusstsein, während andere zu diesem Zeitpunkt schon tot aussahen.“

Den Augenzeugenberichten zufolge waren die Gassen rund um den Unglücksort derart voll, dass sich die Hilfskräfte nur schwer ihren Weg durch die Menschenmassen bahnen konnten. Im Netz kursieren unzählige Fotos und Videos von dem tragischen Ereignis. Auf einigen ist zu sehen, wie dutzende Menschen gleichzeitig am Boden liegend von Rettungskräften betreut werden. Nach Angaben der Feuerwehr waren mehr als 140 Rettungswagen vor Ort.

Das alljährliche Halloween-Fest ist eine der größten öffentlichen Feiern in Seoul. Dieses Jahr fand die Veranstaltung statt, nachdem die Corona-Maßnahmen weitgehend gelockert wurden. Laut Medienberichten zogen mehr als 100.000 Menschen ins Itaewon-Viertel, die meisten von ihnen in Halloween-Kostümen verkleidet.

Präsident spricht Staatstrauer aus

Staatspräsident Yoon Suk-yeol hat am Sonntag eine Staatstrauer in Südkorea angeordnet. Yoon sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und wünschte den Verletzten eine schnelle Genesung. „Eine Tragödie und Katastrophe, die nicht hätte passieren dürfen, hat sich gestern Abend im Herzen Seouls ereignet“, teilte der Staatspräsident in einer Erklärung mit. Er wolle  dafür sorgen, dass es nie wieder zu solch einem Unfall komme.