Der ehemalige Hollywood-Produzent Harvey Weinstein hat heute (11. März) die Höhe seines Strafmaßes erfahren. Der 67-Jährige war vor zwei Wochen wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung schuldig gesprochen worden.

Ihm drohten bis zu 29 Jahre Haft. Der Richter verurteilte ihn nun zu 23 Jahren.

Harvey Weinstein: Schuldig gesprochen

Ende Februar hat eine Jury Weinstein wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung an zwei Frauen für schuldig gesprochen. In dem Prozess ging es um zwei Vorwürfe: Der ehemalige Produzent soll 2006 seine Produktionsassistentin Mimi Haleyi zum Oral-Sex gezwungen und die heutige Friseurin Jessica Mann 2013 vergewaltigt haben. Nicht schuldig sprach man Weinstein in den beiden schwersten Anklagepunkten des „raubtierhaften sexuellen Angriffs“, sowie einem noch schwereren Vorwurf bezüglich Vergewaltigung. Am 11. März verkündete man nun die Höhe seiner Strafe: 23 Jahre muss Weinstein absitzen.

Weinstein und die #MeToo-Debatte

Im Oktober 2017 beschuldigte eine große Anzahl an Frauen Weinstein der sexuellen Belästigung, Nötigung beziehungsweise Vergewaltigung. Unter den Klägern befinden sich dabei unter anderem Hollywood-Stars wie Cara Delevigne, Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow. Im Jänner 2020 begann in New York schließlich der Prozess gegen Weinstein mit der Anschuldigung, mindestens 80 Frauen sexuell belästigt zu haben.

Der Weinstein-Skandal war auch Auslöser für die #MeToo-Bewegung. Die Schauspielerin Alyssa Milano forderte nach Bekanntwerden des Skandals Frauen auf Twitter dazu auf, den Hashtag #metoo zu verwenden, wenn man schon einmal sexuelle Belästigung erfahren habe. Anhänger der #MeToo-Bewegung feierten das Urteil als Meilenstein. Sie kritisierten jedoch, dass der 67-Jährige nicht in allen Anklagepunkten für schuldig gesprochen wurde.