Im US-Bundesstaat Oklahoma wird zurzeit erneut darüber diskutiert, Abtreibungen einzuschränken. Ein umstrittener Gesetzesentwurf soll Frauen verbieten, Kinder mit „genetischen Abnormalitäten“ abzutreiben. Diese stellte der Repräsentant des Senats in Oklahoma, George Faught, am vergangenen Dienstag bei einer Konferenz im Oklahoma House vor. Im Rahmen der öffentlichen Befragung durch Cory Williams fragte dieser Faught, ob er Vergewaltigung als „Gottes Wille“ verstehe. Seine Antwort:

In der Bibel gibt es tatsächlich einige Umstände, wo das passiert ist. Der Herr nutzt die verschiedensten Wege (um Leben in die Welt zu setzen)“ Ebenso sei es mit Inzest, meint Fraught. „Es mag nicht das Beste sein, was passieren kann. Aber es kann nicht sein, dass man in Frage stellt, dass Gott die Macht über alles hat und dass man dann nichts draus machen kann„, meint er weiters. So könne bei einer Vergewaltigung durchaus „Schönheit aus der Asche“ entstehen, weshalb es Frauen verboten werden sollte, im Falle einer Schwangerschaft nach einer sexuellen Nötigung abzutreiben.

Gesetze zum Schwangerschaftsabbruch variieren in den USA stark. In Oklahoma wurden alleine dieses Jahr mittlerweile mindestens 11 verschiedene Anti-Abtreibungs-Gesetze vorgestellt, unter anderem eine Regelung, die Frauen zwingen soll, das Einverständnis der Väter zu holen, wenn sie eine Schwangerschaft abbrechen wollen.

Nichts Neues

Solche Töne sind unter US-Republikanern allerdings nichts Neues. So sorgte etwa der republikanische Kandidat des US-Senats in Indiana, Richard Mourdoch, im Jahre 2012 mit dieser Aussage über Vergewaltigung für Aufregung. In einer TV-Debatte meinte er: „Ich glaube, selbst wenn das Leben mit dieser schrecklichen Situation der Vergewaltigung beginnt, ist es etwas, was Gott so wollte. Die wohl skandalträchtigste Aussage, für die er sich danach entschuldigte, stammt aber wohl vom Texaner Clayton Williams. Der meinte im Jahre 1990 in einer TV-Show: „Vergewaltigung ist ein bisschen wie das Wetter. Wenn man es ohnehin nicht ändern kann, entspann dich und genieße es“.