Eine Studie mit Ratten hat nun gezeigt, wie anpassungsfähig die Nager sind. Und ganz nebenbei hat sie auch Klischees über die ein oder andere Stadt bestätigt.

So fressen Ratten in New York City Bagels während die Tiere in Paris Croissants und Butter bevorzugen.

Ratten sind Meister der Anpassung

Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, wie gut sich Ratten an ihre Umgebung anpassen können. Während der Klimawandel und die Zerstörung natürlicher Lebensräume für die meisten Tiere eine große Gefahr birgt, scheinen die Nager unberührt davon zu sein. Im Gegenteil: In Städten sind sie auf dem Vormarsch.

New York City hat schon länger ein Rattenproblem. Schätzungsweise Millionen von Ratten leben in der US-amerikanischen Metropole. Wie die neue Studie zeigt, ernähren sich die Tiere hier vorwiegend von Bier und Bagels, eben den Abfällen der New Yorker. Pariser Ratten hingegen fressen vor allem Croissants und Butter.

Studie untersucht Evolution

Um zu überprüfen, ob tatsächlich eine evolutionäre Anpassung hinter dem Verhalten der Ratten steckt, analysierten die Forscher die Genome von 29 Ratten. Die dafür verwendeten Tiere hatten sie übrigens in New York mithilfe von Schinken und Erdnussbutter eingefangen. Die DNA der amerikanischen Tiere verglichen sie mit jenen aus Heilongjian. Die Provinz im Nordosten Chinas ist die ursprüngliche Heimat der Wanderratte.

Und tatsächlich zeigten sich starke Veränderungen in mehreren Genen. Solche, die mit Ernährung, Bewegung und Verhalten in Verbindung stehen, hatten sich demnach verändert. Das interpretierten die Forscher als evolutionäre Anpassung an das Leben in Städten und unter Menschen. Eines der veränderten Gene soll beispielsweise mit der Fähigkeit zur Bewegung im Raum in Zusammenhang stehen. Die Anpassung könnte den Ratten helfen sich der Stadt zurechtzufinden.

Veränderung von Genen, die mit psychiatrischen Störungen assoziiert werden

Die Forscher entdeckten zudem auch zwei weitere Anpassungen, die sehr bemerkenswert sind. So veränderte sich bei den New Yorker Nagern ein Gen, das bei Menschen mit psychiatrischen Störungen assoziiert wird. Die Ernährung der Tiere basierte zudem zu einem zunehmend großen Anteil auf verarbeiteten Fetten und Zucker.