Streunende Hunde und Katzen solle man überfahren. Mit diesem Aufruf sorgt die russische Influencerin Valeria Lyubarskaya im Netz gerade für Aufregung.

Das Leben von streunenden Tiere sei nicht so wertvoll, wie das von Menschen, so die Bloggerin.

Shitstorm: Straßenhunde und Katzen sollen überfahren werden

Mit über 1,3 Millionen Followern auf YouTube und 870.000 Abonnenten auf Instagram, ist die Reichweite der russischen Influencerin Valeria Lyubarskaya nicht gerade klein. Dennoch schreckt sie nicht davor zurück, ihren Followern dazu zu raten, streunende Katzen und Hunde zu überfahren. Denn das Leben von Menschen sei wertvoller, so die Bloggerin.

„Das Leben von streunenden Tieren ist nicht so wertvoll“

Auf ihrem Instagram-Account erzählt sie in ihren Storys, dass ihr Freund erst vor kurzem eine Notbremsung machen musste, weil ein „dummer“ Hund plötzlich auf die Straße rannte, wie Unilad berichtet. „Mein Freund reagierte schlecht, weil er ruckartig auf die Bremse stieg. Der Hund kam unverletzt davon.“ Zum Glück seien keine anderen Autofahrer hinter ihnen gewesen, denn sonst hätte es womöglich einen schlimmen Unfall gegeben, so Valeria.

Um Unfälle zu vermeiden, rät sie ihren Followern deshalb, lieber nicht auf die Bremse zu steigen und streunende Tiere zu überfahren. „Das Leben eines streunenden Tieres, ist nicht so wertvoll wie das eines Menschen“, sagt sie weiter. Sie rät den Usern: „Merkt euch, wenn Tiere auf der Straße sind, fahrt einfach weiter. Steigt nicht auf die Bremse!“.

Gespaltene Reaktionen im Netz

Mit ihren heftigen Reaktionen löste die Influencerin allerdings eine große Diskussion unter ihren Followern aus. Denn nicht alle stimmen der russischen Bloggerin zu. Während die einen zwar meinen, ihre Aussagen seien richtig und das wäre genau das, was sie selbst in der Fahrschule (zumindest in Großbritannien) gelernt hätten, finden die anderen ihre Haltung ziemlich fragwürdig. Manche gingen sogar so weit, dazu aufzurufen, die Bloggerin selbst sollte wegen ihrer Aussage überfahren werden.

Dennoch stimmen ihre einige User auch teilweise zu. Viele sind beispielsweise der Meinung, dass es natürlich wichtig sei, ein Menschenleben zu retten – auch wenn dabei ein Tier ums Leben kommen muss. Allerdings rechtfertige das nicht, Tiere als „dumm“ zu bezeichnen oder sie absichtlich zu überfahren. Ihre Wortwahl sei unglücklich gewählt und sie sollte besser nachdenken, bevor sie solche fragwürdigen Aussagen veröffentlicht, so die Kritik.

Wie verhalte ich mich bei Tieren auf der Straße wirklich?

Laut ÖAMTC in Österreich gilt nach der Straßenverkehrsordnung, „dass ein Fahrzeuglenker nicht jäh und für den nachfolgenden Fahrer überraschend abbremsen darf.“ Zudem gilt aber auch, dass der Abstand zum vorderen Auto groß genug sein muss, um im Falle einer Notbremsung des Vordermanns selbst noch sicher anhalten zu können. Allerdings heißt es auch: „Wer wegen eines Tieres bremst, riskiert im Falle eines Auffahrunfalls ein Mitverschulden.“

Größe des Tieres entscheidend

Zudem sei außerdem die Größe des Tieres entscheidend für das Verhalten. Denn „bei einem Zusammenstoß mit einem Wildschwein, Reh oder Hirsch rechtfertigt die Gefahr für den Menschen eine Vollbremsung“, heißt es auf der Webseite des ÖAMTC.

Sollte eine Vollbremsung gefährlicher sein, als der Zusammenstoß mit dem Tier (wie etwa bei Kleintieren wie Vögel, Hasen oder Eichhörnchen) hat das nämlich auch Auswirkungen auf den Versicherungsschutz, sollte man doch bremsen. Dann muss man bei einem Auffahrunfall nämlich einen Teil des Schadens selbst übernehmen.