Der Iran will nun eine Festnahme des US-Präsidenten Donald Trump sowie weitere US-Regierungsmitglieder erreichen. Dafür wendete sich das Land eigenen Angaben zufolge bereits an die internationale Polizeibehörde Interpol.

Zudem habe die iranische Regierung laut Staatsanwalt Ali Alkassimehr bereits Haftbefehle gegen 36 US-Politiker, unter denen sich auch Trump befindet, sowie Militäroffiziere ausgestellt.

Wegen Mordangriff: Iran stellt Haftbefehl gegen Trump aus

Nachdem der iranische General Qassem Soleimani im Zuge eines Drohnenangriffs Anfang Januar ums Leben gekommen war, beschuldigt die iranische Staatsanwaltschaft nun Donald Trump und zahlreiche andere US-Regierungsmitglieder, bei dem tödlichen Angriff involviert gewesen zu sein. „Diese Menschen werden des Mordes beschuldigt„, zitierte die iranische Nachrichtenagentur Irna Staatsanwalt Ali Alkassimehr gestern (29. Juni). Zudem habe man bereits Haftbefehle gegen 36 US-Politiker und Militäroffiziere ausgestellt. Darunter befindet sich auch Trump. Die Festnahme des US-Präsidenten habe laut Alkassimehr oberste Priorität. „Die Strafverfolgung gegen ihn wird auch nach seiner Amtszeit noch fortgeführt“, erklärte der iranische Staatsanwalt laut Berichten der Nachrichtenagentur Irna. Um eine Festnahme des US-Präsidenten sowie der anderen US-Regierungsmitglieder zu ermöglichen, habe sich das Land zudem nun an die internationale Polizeibehörde Interpol gewendet.

Interpol lehnt Unterstützung ab

Demnach rief Alkassimehr die Interpol dazu auf, Rote Ausschreibungen gegen die 36 US-Politiker und Militäroffiziere auszustellen. Diese Haftbefehle stellt man üblicherweise jenen Leuten aus, die aufgrund einer Verurteilung durch das Gericht oder aber einer Anklage durch einen Staatsanwalt gesucht werden. Wie die Interpol jedoch nun gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, würde die internationale Polizeibehörde „Anfragen dieser Natur nicht berücksichtigen“. Dabei verwies Interpol auf Artikel 3 seiner Verfassung. Denn diese würde, jegliche Einmischung „politischer, militärischer, religiöser oder rassistischer“ Natur verbieten. Laut dem US-Sonderbeauftragten für den Iran, Brian Hook, sei das Vorgehen des Irans ein „Propagandamanöver“.