In Istanbul wurde eine Demonstration am gestrigen Tag gegen Gewalt an Frauen durch Tränengas aufgelöst. Dem eigentlich friedlichen Protest wurde des weiteren durch Plastikgeschosse und Wasserwerfer ein Ende gesetzt.

An der Demonstration nahmen rund 2.000 Menschen teil – überwiegend Frauen.

Gewalt an Frauen: Proteste auf zentraler Einkaufstraße

Anlässlich des internationalen Tages von Gewalt gegen Frauen fand eine Demonstration in Istanbul statt, die sich gegen die Frauenmorde in der Türkei aussprach. Mit Plakaten fanden sich unzählige Menschen, vor allem Frauen, zusammen, die sich für die Sicherheit von Frauen einsetzen wollen. Der größte Kritikpunkt war der, dass die Strafe an Frauenmördern in der Türkei zu gering sei. Auf der berühmten Einkaufsstraße Istiklal-Straße in Istanbul protestierten unzähligen Menschen, zumindest so lange, bis Sicherheitskräfte der Kundgebung ein Ende setzen wollten.

Tränengas in Istanbul eingesetzt

Die Kräfte setzten Tränengas und weitere Mittel ein, um den demonstrierenden Menschen zu signalisieren, der Protest soll nun ein Ende finden. Die Kundgebung galt als friedlich, aber eskalierte durch die Sicherheitskräfte schlussendlich. Darüber, dass die Mordrate an Frauen in der Türkei stetig steigt, wird geschwiegen. Genau das zeigt auch die Handhabung mit Protesten wie diesem, so die Kritik.

Türkei: Gewalt gegen Frauen ist weitverbreitetes Problem

Nach Angaben einer türkischen Frauenrechtsgruppe sollen dieses Jahr bereits 378 Frauen in der Türkei getötet worden sein. 2018 waren es 440 Frauen, die Opfer von Gewalt wurden. 2011 waren es 212.

Frauenrechtliche Gruppen werfen der Justiz vor, die Strafen von Gewalt gegen Frauen wären zu milde. Gewalt an Frauen wird in der türkischen Öffentlichkeit kaum besprochen. Dabei werden mehr als ein Drittel der Frauenmorde vom eigenen Ehemann begangen. Die Demonstranten hatten versucht ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Und, dass es andere Bestrafungen für Taten wie diese braucht.