Eine Langzeitstudie hat Familien untersucht und herausgefunden, dass Werbung von ungesundem Essen sich stark auf Kinder auswirkt. Kinder, die Werbung von Fast Food sehen, essen doppelt so viel Ungesundes wie jene, die davon keine Medienpräsenz mitbekommen.

Über ein Jahr lang wurden insgesamt 624 Kinder untersucht.

Bereits wenig Werbung steigert Fast Food-Konsum

Im Rahmen der Langzeitstudie wurden Familien dazu aufgefordert genau zu dokumentierten, welche Sendungen die Kinder im TV sahen. Die Kinder waren zwischen drei und fünf Jahre alt. Durch die Aufzeichnungen der Eltern, die alle acht Wochen einen Fragebogen diesbezüglich ausfüllten, konnte man auswerten, welche Werbungen die Kinder zu Gesicht bekamen. Somit konnten die Forscher auch erkennen, wie viele Werbungen für schnelles Essen es in Kinderprogrammen gab. Außerdem mussten die Eltern angeben, wann ihre Kinder ein Fast Food-Restaurant besuchten oder ungesund aßen.

Werbung: Schlimmer Effekt auf Fast Food-Konsum

Das Ergebnis zeigte, Kinder, die Werbung von ungesundem Essen sahen, aßen doppelt so viel Fast Food wie Kinder, die keine Werbung zu Gesicht bekamen. Das bedeutet, dass bereits eine geringe Menge an Werbung einen Unterschied macht. Einen, der die Wahrscheinlichkeit Fast Food zu konsumieren sogar verdoppelt. Der Effekt trat allerdings nur dann auf, wenn die Eltern des Kindes selbst kein Fast Food essen. Denn, wenn die Eltern bereits ungesund essen, machte die Werbung keinen Unterschied. Bei Kindern, die in einem Haushalt aufwachsen, wo auf die Ernährung geachtet wird, war es demnach also der eigene Wunsch des Kindes ungesundes Essen zu konsumieren.

Werbung soll unterbunden werden

Das Wissenschaftsbündnis Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten fordert, dass Werbung von Fast Food, die an Kinder gerichtet ist, untersagt werden soll. Die DANK-Sprecherin Barbara Bitzer meint, es erschwert die Bemühung Kindern gesunde Ernährung nahezubringen.