Die Fleischindustrie ist seit jeher einer der größten Klimasünder. Deshalb versuchen Forscher bereits seit Jahren Fleisch im Labor zu züchten, um die CO2-Bilanz zu senken. Bisher war die Züchtung nur im kleinen Rahmen möglich. Jetzt hat in Israel die erste Fabrik eröffnet, die Fleisch im Labor im größeren Stil herstellt.

Allerdings hat die Sache noch einen Haken: Das Fleisch ist noch nicht wirklich erschwinglich.

Fleischkonsum schadet der Umwelt

Dass unser Fleischkonsum schlecht für die Umwelt ist, ist keine neue Information. Die Fleischindustrie ist weltweit schon seit jeher einer der größten Klimasünder. Deshalb raten Klimaexperten nicht ohne Grund dazu, den persönlichen Fleischkonsum so gut es geht zu reduzieren. Denn es hilft unserer Umwelt und verursacht außerdem weniger Tierleid. Aber was wäre, wenn in Zukunft überhaupt kein Tier mehr für unseren Fleischkonsum sterben müsste? Aus diesem Grund versuchen Forscher schon seit Jahren Fleischkulturen im Labor herzustellen. In Israel gibt es dafür nun eine eigene Fabrik in der Nähe von Tel Aviv.

Eröffnung der ersten Fabrik für Laborfleisch in Israel

Einem israelischen Start-up ist jetzt gelungen, Laborfleisch im größeren Stil zu produzieren. Dort eröffnete nun die erste Fabrik, die im Labor ab sofort täglich bis zu 5.000 Burger-Patties herstellen will. Future Meat ist der Name des Start-ups, das sich auf die Fleischproduktion in der Petrischale spezialisiert hat. Auch viele andere Labore forschen schon länger an alternativen Fleischproduktions-Methoden. Redefine Meat zum Beispiel versucht mithilfe eines 3D-Druckers Steaks zu drucken. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Herstellung von kultiviertem Fleisch die CO2-Emissionen der Fleischindustrie um bis zu 90 Prozent reduzieren kann. Allerdings ist die Sache nicht ganz billig.

Deshalb ist das Labor-Fleisch noch vergleichsweise teuer

Für die Produktion des gezüchteten Fleischs von Future Meat werden zu einer Grundstruktur auf Sojabasis tierische Muskelzellen hinzugefügt. Durch die Zugabe bestimmter Proteine und Wachstumsfaktoren wird daraus am Ende ein Fleischprodukt. Noch ist das in der Petrischale wachsende Fleisch aber sehr teuer. Der hohe Preis resultiert aus den Kosten für die chemischen Werkzeuge, die die Wissenschaftler momentan für die Fleischzüchtung nutzen. Denn sie sind eigentlich für medizinische Zwecke vorgesehen. Nach Aussagen der Forscher würden für die Fleischzüchtung auch Utensilien mit etwas geringerer Qualität ausreichen. Den Wissenschaftlern ist es zwar schon gelungen, die Kosten um 99 Prozent zu senken, trotzdem ist der Preis mit 35 Euro pro Kilo derzeit zu hoch für den Massenmarkt. Momentan durchläuft das aus Zellkulturen entstandene Fleisch das Zulassungsverfahren der US-Gesundheitsbehörden. In einem ersten Schritt will das Start-up die Patties nämlich in ausgewählten Restaurants in den Vereinigten Staaten anbieten.