London kämpft derzeit mit der drastischen Ausbreitung des Coronavirus. Der Bürgermeister hat nun sogar den „Katastrophenfall“ ausgerufen. Außerdem zeigt ein Bericht des Gesundheitssystems, dass bei dieser Entwicklung die Krankenbetten schon sehr bald knapp werden würden.

Vor allem die mutierte Version des Coronavirus, die um 70 Prozent ansteckender sein soll, bereitet der Regierung in Großbritannien Sorgen.

London ruft „Katastrophenfall“ aus

Der Bürgermeister von London, Sadiq Khan hat aufgrund der drastisch steigenden Corona-Infektionszahlen und der Überlastung der Krankenhäuser den „Katastrophenfall“ ausgerufen. Die Sieben-Tage-Inzidenz überschreite in Großbritanniens Hauptstadt mittlerweile 1000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Das Gesundheitssystem NHS riskiere laut Londoner Behörden einen Kollaps.

„Die Zahl der Covid-19-Patienten, die in Krankenhäusern behandelt werden müssen, ist um ein Drittel größer als während des bisherigen Höchststands im vergangenen April“, sagte Khan. Wegen der dramatischen Situation rief Khan einen „major incident“ aus – ein Großschadenereignis, das die öffentliche Sicherheit bedroht. Das Virus sei „außer Kontrolle“. Außerdem fordert er von der britischen Regierung mehr finanzielle Unterstützung im Kampf gegen Corona. „Wenn wir nicht sofort aktiv werden, wird unser Gesundheitssystem überfordert und noch mehr Menschen werden sterben“.

Krankenbetten werden knapp

Einige britische Medien berichteten am Donnerstag (07. Jänner), dass das Gesundheitssystem NHS Papiere veröffentlichte, die eine drastische Situation beschreiben. Demnach werden, laut einer Diagnose, bereits am 19. Jänner über 1500 Krankenbetten fehlen, wenn sich die Situation weiterhin so entwickelt. Im schlimmsten Fall fehlen sogar 4400 Betten.

Großbritannien ist mit mehr als 78.000 Corona-Toten eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder weltweit. Derzeit kämpft die Regierung in London insbesondere gegen die rasante Ausbreitung eines mutierten Virus, das im Dezember erstmals im Südosten Englands entdeckt wurde. Erste Studien legen nahe, dass die Mutation um bis zu 70 Prozent ansteckender sein könnte als die bisher bekannten Stämme.