Die Universität Graz hat gemeinsam mit dem Start-up Innophore ein Computerprogramm entwickelt, dass Coronavirus-Mutationen bereits im Vorhinein erkennt. Die künstliche Intelligenz hat bisher schon zwei neue Mutationen erkannt.

Laut dem Forschungsleiter Christian Gruber werden uns Coronavirus-Mutationen noch in den nächsten Jahren begleiten.

Künstliche Intelligenz erkennt Coronavirus-Mutationen

Seit gut einem Jahr begleitet uns die Corona-Pandemie. Seitdem ist sie auch schon mehrfach mutiert. Das ist nicht sonderlich überraschend, denn jedes Lebewesen entwickelt sich weiter und damit auch Viren. Dennoch haben uns die neuen Mutationen bereits voll im Griff. Vor allem die britische Coronavirus-Mutation B.1.1.7 ist in Wien bereits bei 70 Prozent der Fälle nachgewiesen worden. Einer neuen Studie zufolge ist diese Variante nicht nur ansteckender, sondern auch um 55 Prozent tödlicher als die Wildvariante.

Das Start-up Innophore und die Universität Graz haben deshalb seit Beginn der Pandemie an einem Computerprogramm gearbeitet, dass gefährliche Mutationen des Coronavirus sogar vorhersehen kann. Jetzt haben sie endlich einen Durchbruch geschafft. Welche Mutationen die besten Durchsetzungschancen haben und für den Menschen gefährlich sein könnten, erkennt ab sofort eine künstliche Intelligenz (KI). Und das, bevor das Virus überhaupt mutiert ist. Der Forschungsleiter Christian Gruber erklärte gegenüber futurezone, dass die dafür genutzten Daten auf atomaren Strukturen der Virusteile, die Hinweise auf das Verhalten des Virus geben können basieren. Wie schnell Viren mutieren, hängt nämlich von der Art des Virus ab.

Noch viele Mutationen in den nächsten Jahren

Seit Jänner 2020 forschen die Grazer Wissenschafter hauptsächlich an entstehenden Veränderungen. Und die bisherigen Vorhersagen der KI waren immer richtig. „Die Mutationen sind genauso eingetreten, wie unser Modell es vorhergesagt hat“, sagt Gruber gegenüber futurezone. Auch in Zukunft soll das Computerprogramm an weiteren möglichen Mutationen arbeiten. Und diese werden uns wohl noch einige Zeit begleiten, sagt der Experte. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir es im Laufe der nächsten Jahre noch mit vielen Mutationen zu tun haben werden“, sagt Gruber.