Kann sich eine Mozart-Sonate positiv auf das Gehirn auswirken? Lange hieß es, es sei bloß ein Mythos: Nun berichten US-Forscher vom Nachweis eines Mozart-Effekts“!

Epileptiker, die auf Medikamente nicht ansprechen, erfahren durch die Musik tatsächlich Erleichterung.

Sonate für zwei Klaviere kann Epileptikern helfen

Mozart hören ist nicht nur ein akustischer Genuss. Manche Forscher glauben, dass seine Musik das Gehirn zu besseren Leistungen anregt und auch therapeutisch wirken kann. So soll das Hören von Mozarts Sonate D-Dur für zwei Klaviere Menschen, die auf Epilepsie-Medikamente nicht ansprechen, Erleichterung bringen. Das bestätigt nun eine neue Studie von US-Forschern. Bei 16 Untersuchungspersonen habe man eine Abnahme von für die Erkrankung spezifischen Erregungszuständen im Gehirn gefunden. Dabei scheint die Dauer des Hörens durchaus eine Rolle zu spielen – denn erst nach 30 Sekunden stellte sich ein Effekt ein. Bei anderen, weniger melodischen Musikstücken – wie dem Beginn von Richard Wagners Vorspiel zum ersten Akt der Oper „Lohengrin“ – war hingegen keine signifikante Auswirkung zu beobachten.

Beweis für den „Mozart-Effekt“?

Eine Art „Mozart-Effekt“ geistert bereits seit Jahrzehnten durch die Forschungslandschaft und wird kontrovers diskutiert. Die erste Studie dazu geht auf das Jahr 1993 zurück. Damals konnten Wissenschafter nachweisen, dass Probanden bereits nach zehnminütigem Hören von Mozarts Sonate KV448 verschiedene Aufgaben besser bewältigen. Spätere Arbeiten zeigten etwa, dass Ratten durch Mozart-Musik schneller durch Labyrinthe fanden. Der Hype um das Thema legte sich allerdings daraufhin wieder, auch weil in Wiederholungen von Studien die ursprünglichen Ergebnisse vielfach nicht repliziert werden konnten.