Die Pandemie hat bei dem ohnehin bereits überlasteten Pflegepersonal in Österreich ihre Spuren hinterlassen. Laut einer aktuellen Umfrage will jede zweite Pflegekraft aufhören.

Die Gewerkschaft fordert dringend mehr Personal und bessere Bezahlung.

Pflegekräfte in Österreich: Kündigungswelle droht

Wegen zu vielen Überstunden und zu hoher Belastung denkt laut einer aktuellen Umfrage der Gewerkschaft jede zweite Pflegekraft ans Aufhören. Immer wieder komme es bei Pflegepersonal wegen dieser hohen Belastung auch zum Burnout. Es gebe kaum geregelte Dienstpläne und „Einspringen“ sei schon fast der Normalfall, kritisiert etwa Edgar Martin von der Gewerkschaft younion.

„Wir sind am Anfang einer Versorgungskrise im Gesundheits- und Pflegesystem“, warnt Gerald Mjka von der Gewerkschaft vida. Denn wenn sich nichts ändert, könnte es zu einer Kündigungswelle im Pflegepersonal kommen. Die Gewerkschaft fordert deshalb nun dringend bessere Gehälter, mehr Personal und neue Ausbildungsmöglichkeiten.

Wiener Gesundheitsstadtrat appelliert an die Regierung

Angesichts der angespannten Situation fordert der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker ein Rettungspaket und appelliert an die Regierung. Es brauche ein Budget und Gesetze, um die Versorgungsqualität sicherzustellen. In Wien habe man zwar bereits neue Ausbildungsplätze für Pflegepersonal geschaffen, so Hacker gegenüber „Wien heute“; das Problem liege aber beim Bund. Man treffen keine Entscheidungen und wegen der Steuerform stehe aktuell sogar weniger Geld für das Gesundheitssystem zur Verfügung.