Der 19. September 2022 ist ein besonderer Tag für alle Briten und Fans der Royals. Denn am kommenden Montag findet das Staatsbegräbnis der Queen statt. Dafür ist London in einem regelrechten Ausnahmezustand. Kein Flugverkehr und geschlossene Geschäfte: Die Millionenmetropole wird einen Tag lang stillstehen.

Die Pläne, um der Königin die letzte Ehre zu erweisen, lest ihr hier.

Queen-Begräbnis: London steht einen Tag lang still

Am 8. September 2022 hat England seine Königin verloren – Queen Elizabeth II. ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Seither herrscht in London ein Ausnahmezustand. Blumen, Kerzen und Gedenktafeln, wohin man nur blickt. Zudem stellen sich hunderttausende Menschen rund 24 Stunden lang in einer Warteschlange an, um sich von der Queen, die aktuell noch in der Westminster Hall aufgebahrt ist, zu verabschieden.

Doch ab morgen ist die große Trauer-Prozession vorbei, denn am 19. September findet das Staatsbegräbnis der Monarchin statt. Das aufwendige Ereignis wurde schon lange vorbereitet, wenn der Fall der Fälle eintritt. Eine Million Besucher:innen werden nun in London erwartet – 125 Kinos übertragen das Großereignis im ganzen Land live. Zahlreiche hochkarätige Gäste werden erwartet. Darunter US-Präsident Joe Biden mit seiner Ehefrau Jill. Auch Vertreter der Commonwealth-Staaten beehren das Begräbnis. Unter anderem der kanadische Premier Justin Trudeau sowie Neuseelands Premierministerin Jacinda Adern.

Das Begräbnis beginnt am Montag um 12:00 Uhr (MESZ) in der Westminster Abbey. Nach dem Gottesdienst startet eine Prozession mit dem Sarg zum Wellington Arch, der sich am Verkehrsknotenpunkt Hyde Park Corner am südöstlichen Ende des Londoner Hyde Parks befindet. König Charles III., Camilla, Prinz William, Kate und weitere Royals schließen sich der Prozession an. Dann geht es weiter bis nach Schloss Windsor. Dort findet dann auch die eigentliche Beisetzung statt. Montagabend wird Elizabeth II. schließlich in der St. George’s Chapel im privaten Rahmen neben ihrem Ehemann, Prinz Philip, beerdigt.

BBC, ITV und Sky live übertragen die Trauerfeier im TV.

Hunderte Flüge gecancelt

Der morgige Tag wurde in Großbritannien zu einem Feiertag ernannt. Dafür steht London quasi für einen Tag lang still. Der Flughafen Heathrow cancelte über 200 Flüge, davon alleine 100 von British Airways. Das hat einen einfachen Grund: über London soll kein störender Fluglärm zu hören sein, wenn die Stadt um die Mittagszeit zwei Schweigeminuten für die verstorbene Königin einlegt.

Und auch am frühen Nachmittag soll es ruhig in der Millionenmetropole sein. Denn zu diesem Zeitpunkt bewegt sich die Prozession mit dem Sarg direkt nach Schloss Windsor, das westlich von London liegt. Das bedeutet auch, dass einige wichtige Straßen und Verkehrsknotenpunkte gesperrt sind, wie die britische Verkehrsbehörde jetzt warnt.

95 Prozent der Hotels sind ausgebucht

Wer sich in den kommenden Tagen überlegt, London und Umgebung einen spontanen Besuch abzustatten, benötigt schon Freunde in der Stadt, bei denen er unterkommen kann. Denn aufgrund des internationalen Interesses, das das Begräbnis ausgelöst hat, stoßen die Hotels in der Region an ihre Kapazitätsgrenzen. Darüber freut sich die Tourismusbranche, denn laut Berichten sind bereits 95 Prozent aller Hotels ausgebucht.

Zahlreiche Hotels sollen ihre Preise aufgrund der hohen Anfrage nun auch erhöht haben – und zwar um ganze 300 Prozent! Das Park Plaza County Hotel, das sehr nahe an der Westminster Abbey liegt, bietet Zimmer zum Preis von über 1.000 Pfund (etwa 1.150 Euro) an. Eine Woche später sind die Räumlichkeiten für schlappe 270 Pfund die Nacht zu haben.

Geschäfte zu – Gastro offen

Einige Supermarktketten, wie etwa Aldi, Lidl und Morrisons halten ihre Filialen am 19. September geschlossen, um Queen Elizabeth Respekt zu zollen. Auch die berühmten Luxuskaufhäuser Selfridges sowie Harrods halten ihre Türen morgen Montag geschlossen. Genauso wie die Billigkette Primark, das Möbelhaus Ikea.

Auf einen großen Ansturm bereiten sich hingegen Pubs und andere Gastronomiebetriebe vor. Schließlich rechnet man mit hunderttausenden hungrigen und vor allem durstigen Gästen, die direkt nach dem Gottesdienst versorgt werden wollen.